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KNETZGAU: Stefan Paulus wird Bürgermeister

KNETZGAU

Stefan Paulus wird Bürgermeister

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    Ob bei einer Bürgerversammlung in der Franz-Hofmann-Gemeinde auch so viele Bürger kommen? Bei der gestrigen Bürgermeister-Stichwahl zwischen Mark Zehe (CSU) und Stefan Paulus (SPD/CWG) jedenfalls war der Rathaussaal in Knetzgau sehr gut gefüllt. Dicht gedrängt wollten über 200 Neugierige bei Bekanntgabe des Ergebnisses dabei sein und aus erster Hand erfahren, wer neues Gemeindeoberhaupt wird. Und einer der Gäste hatte schon vorher das richtige „Bauchgefühl“: Stefan Paulus, so sein Tipp, liege wohl knapp vorne.

    Für etwa 18.30 Uhr war das Ergebnis zuvor angekündigt worden, um 18.43 Uhr war es dann soweit: Wahlleiter Robert Selig gab das Ergebnis bekannt: 3578 gültige Stimmen wurden abgegeben, davon 1852 (52,17 Prozent) für Paulus und 1698 (47,83 Prozent) für Zehe.

    Wie nicht anders zu erwarten, löste das Resultat begeisterte Jubelrufe bei den einen und abgrundtiefe Niedergeschlagenheit sowie versteinerte Mienen bei den anderen aus. Damit hat im ehemals tiefschwarzen Knetzgau der Kandidat von SPD und Christlicher Wählergemeinschaft (CWG) die von vielen nicht möglich gehaltene Sensation geschafft.

    Der mit rund 150 Stimmen Unterschied unterlegene Zehe verhehlte erst gar nicht seine große Enttäuschung. „Das Leben geht weiter“ sagte er fast trotzig und verwies darauf, dass er mit überwältigender Mehrheit in den Gemeinderat und erstmals auch in den Kreistag gewählt wurde.

    Hauptberuflich werde er sich erstmal weiter dem Eisenbahnbau widmen, meint der Verwaltungsjurist, aber im Gemeindegremium selbstverständlich konstruktiv mitarbeiten.

    Bei der Frage, warum es nicht geklappt hat, sieht der 37-Jährige auch hausgemachte Ursachen. Die Reihen der CSU, sagt er, seien nicht so geschlossen gewesen, wie er sich das gewünscht hätte.

    Der neue Bürgermeister Stefan Paulus lässt sich von einer nicht enden wollenden Schar von Bürgern zu seinem Wahlerfolg gratulieren und strahlt eine glückliche Erleichterung aus. Natürlich sei dies für ihn ein großer Tag der Freude, sagt der ehemalige JU-Kreisvorsitzende. Aber schon sein zweiter Satz gilt dem unterlegenen Kontrahenten, dem er tiefsten Respekt und Anerkennung ausspricht.

    Nachdem der Wahlkampf bis zuletzt sachlich und fair verlaufen sei, sagt der 41-Jährige zurückblickend, gehe er davon aus, dass auch im Gemeinderat alle an einem Strang ziehen, wenn es darum gehe, die Großgemeinde attraktiver zu machen und voranzubringen.

    Eine Woche Urlaub will er sich nach dem Wahlstress gönnen und sich dann gleich mit Volldampf der neuen Aufgabe widmen: Sich informieren und bei den Zielen Prioritäten setzen, sieht er als die vordringliche Arbeit an.

    Viele der anwesenden Knetzgauer stießen mit einem Glas Sekt oder Orangensaft auf den „Neuen“ an.

    Aber, wie einer von ihnen – in Abwandlung eine bekannten Spruches treffend formulierte, „Bürgermeister werden ist nicht schwer, Bürgermeister sein dagegen sehr.“

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