Hassfurt (HH) Jahrelang war Karl-Heinz Schmitt die Stimme der Polizeidirektion. Sie wird im Januar 2006 aufgelöst. Die Schweinfurter Polizei hat aber schon jetzt keinen Pressesprecher im vorherigen Sinn mehr. Der 51-jährige Hauptkommissar aus Haßfurt ist nach Würzburg abkommandiert, wo er beim Aufbau der neuen Präsidiums-Pressestelle mithelfen wird.
Die neue Groß-Pressestelle wird mit drei Leuten besetzt und ab Dezember für den ganzen Regierungsbezirk Unterfranken zuständig sein. Schmitt ist bei diesem Team dabei.
Der Informationspflicht kommt die Noch-Direktion gleichwohl weiterhin nach: Bis Dezember wird Kriminalhauptkommissar Joachim Türke, der bereits in der Vergangenheit Schmitts Vertreter war, noch einmal für die Presse sprechen. Türke kommt auch aus dem Landkreis Haßberge, aus Theres.
Karl-Heinz Schmitt ist es in seiner Schweinfurter Zeit immer wieder gelungen, neben den harten Fakten die so wichtigen "menschelnden" Geschichten auszugraben. Er hatte, um im Polizeijargon zu sprechen, das richtige Näschen für die Lese-Story, die seine Kollegen immer wieder auch als Freund und Helfer darstellten, im wahrsten Wortsinn. Beispielsweise die Geschichte von der Entenfamilie, der eine Streife über die Straße half, oder der Fall des herrenlosen Pfaus, der nach seiner Rettung offensichtlich so aufgeregt war, dass er im Polizeifahrzeug Spuren hinterließ.
Gefürchtet waren seine Einfälle zum April oder an Fasching. Da führte er nicht nur die Medienvertreter mitunter - um im Bild zu bleiben - an der Nase herum. Schmitts Idee, dass ausgerechnet in der Schweinfurter Direktion der erste Alkohol-Suchhund Deutschlands präsentiert werde, habe bundesweit für Aufsehen gesorgt, erinnert er sich.
Bei der ufra hat er seine Polizei in einer bisher unbekannten Weise als Menschen wie Du und Ich dargestellt, bei seinen Führungen in der Direktion war es obligat, einen der meist Jugendlichen im "Polizeiknast" wegzusperren. Das wird es nicht mehr geben. Schmitt wird allerdings aufgrund seiner weiteren Sprecherfunktion "der Region Main-Rhön nicht ganz verloren gehen", wie er bei seinem Abschiedsbesuch bei dieser Zeitung meinte.