"Mehr wie die Pfarrweisicher täten mir zammbring" – darüber waren sich Sabrina Arnold und Dorothea Deininger ob der steigenden Hofläden in Junkersdorf einig. Beim Schützenfasching der Schützengesellschaft Junkersdorf zogen sie in der Bütt über das Dorfleben her, plauderten gnadenlos Internas aus Auch mit Blick in die Nachbarortschaft Pfarrweisach sind sie sich einig, dass es "bald mehr Geschäfte in Junkersdorf gibt wie in Pfarrweisich".
Das dürfte den anwesenden Bürgermeister Markus Oppelt und seinem Stellvertreter Sebastian Bock aufhorchen lassen. Als Kassiererinnen in Eberner Supermärkten blieb ihnen das Jahr über nichts verborgen; so wussten sie die Geschichte von dem Bauern, dessen Jauchefass nicht richtig verschlossen war und die Brühe in Nachbars Garten gelandet ist, oder dass im Ort im vergangenen Jahr viele Ehen und Partnerschaften in die Brüche gegangen sind, oder dass aus dem Jubiläum der Feuerwehr nix wurde, "weil die beiden Kommandanten zu beschäftigt waren".
Claudia Meyer als Pippi Langstrumpf verkleidet führte im Schützenhaus charmant wie immer durch das närrische Programm, das mit einem Showtanz der Junkersdorfer Garde eröffnet wurde. Bei der Kuppel-Show "Unser Land" frei nach der RTL-Serie "Bauer sucht Frau" folgte eine Lachsalve nach der anderen, zumal die freienden Mädchen verkleidete Männer "mit Holz vor der Hüttn" waren. Tanja Schüler als Inka Bause hatte alle Hände voll zu tun, um die zweideutigen Dialoge in rechte Bahnen zu lenken. Die Bürgermeister-Wahl ist zwar erst in einem Jahr, doch wurden hier durch die Blume schon der ein oder andere Kandidat geflüstert.
Florian Gräbner und Philipp Handke zogen in bewährter Manier als Paula und Paulinchen durch die Anekdotenwelt von Waltraud und Mariechen. Aus der Nachbarortschaft Pfaffendorf führten Rainer Nöller, Finn Trinkerl und Jakob Ress einen Sketch vom Bauer und seinem dusseligen Knecht vor. Zum Schluss wurde es nochmals toll im Saal, als die Männerballette aus Ebern und Junkersdorf über die Bühne fegten. Für Stimmung bis weit über Mitteracht sorgte der nimmermüde Thomas Datscheg, der diesmal im Schottenkostüm die Klaviaturen bediente.
Von: Simon Albrecht (für die Schützengesellschaft Junkersdorf a. d. W.)
