Ganz im Zeichen des Nachwuchses stand der Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr Zeil. Die Jugendfeuerwehr zeigte ihr erlerntes Können und die Jüngsten der Kinderfeuerwehr erhielten ihr erstes Abzeichen. Bei schönem Wetter drängten sich Hunderte Besucherinnen und Besucher auf dem Festgelände am Feuerwehrgerätehaus.
Eindrucksvoll wurde dieses Szenario nachgestellt: Es brennt in einem Haus, eine Person liegt ohnmächtig am Boden. Die Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr zeigten, was sie bisher gelernt haben. Ausgerüstet mit nachempfundenen Atemschutzgeräten, drangen die jungen Einsatzkräfte in das Gebäude ein und kümmerten sich zuerst um den Verletzten. Denn Menschenrettung geht immer vor Brandbekämpfung, erklärte Kommandant Tobias Hetterich, der das Geschehen verständlich für die Zuschauerinnen und Zuschauer moderierte. Erst danach wurde das Feuer gelöscht.
Erst vor einigen Tagen hatten zwei Gruppen der Zeiler Jugendfeuerwehr an einer kreisweiten Leistungsprüfung in Hofheim erfolgreich teilgenommen. Die 15- bis 18-Jährigen können jetzt stolz auf die Auszeichnung "Deutsche Jugendleistungsspange" sein.
Nicht minder engagiert sind die Sechs- bis Elfjährigen in der Kinderfeuerwehr, die derzeit stolze 40 Mitglieder hat, wie der Beauftragte für die Kinderfeuerwehr, Michael Hetterich, berichtete. Unterteilt in drei Altersklassen, wurde kürzlich ebenfalls ihr Wissen mit kindgerechten Fragen und Aufgaben geprüft. Nun darf der jüngste Nachwuchs der Zeiler Feuerwehr den Anstecker der "Kinderflamme" an ihrer Brust tragen.
Auch die Erwachsenen konnten am Tag der offenen Tür noch etwas lernen. So wurde gezeigt, was passiert, wenn man brennendes Fett mit Wasser löschen will. Eine Fettexplosion mit einer riesigen Stichflamme ist die Folge, sodass die Feuerwehr dringend davon abrät.
Selbst Hand anlegen konnte man auch bei einigen Mitmachaktionen. So durfte Groß und Klein einmal ausprobieren, wie verschiedene Bekämpfungsmittel wie Löschdecke, Feuerlöschspray und anderes bei einem Küchenbrand wirkt. Daneben zeigten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte auch den richtigen Umgang mit einem Defibrillator und andere Notfallmaßnahmen, wie beispielsweise die stabile Seitenlage. Die Bereitschaft Zeil des Bayerischen Roten Kreuzes war mit einem Rettungswagen vor Ort, für dessen Ausstattung sich Kinder und Erwachsene interessierten. Natürlich durften auch die Fahrersitze der großen Feuerwehrautos erklommen werden. Ganz stolz war zum Beispiel der vierjährige Justus aus Zeil, der zum ersten Mal in einem so großen Gefährt saß.
Außerdem erhielten die neuesten Einsatzfahrzeuge der Zeiler ihren kirchlichen Segen durch Pfarrer Michael Erhart. Seit kurzem kann die Feuerwehr einen Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 10) und ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTW) ihr Eigen nennen. Die Neubeschaffung war vonnöten, weil die beiden Vorgängerfahrzeuge immer anfälliger für Reparaturen wurden. Bürgermeister Thomas Stadelmann, der zusammen mit den Stadträtinnen und Stadträten immer hinter der Feuerwehr steht, dankte den 55 aktiven Männer und Frauen für ihren Einsatz. "Es ist nicht selbstverständlich, dass Ehrenamtliche rund um die Uhr zur Verfügung stehen", so der Bürgermeister, der sich über die schlagkräftige Mannschaft in der Fachwerkstadt freut.






