„Ich hoffe, dass unser kleiner Ort im nächsten Jahr wieder eine Büttensitzung auf die Beine stellt. Man muss bedenken, dass die Einwohnerzahl und die Akteurzahl fast in keinem Verhältnis stehen. Vielen vielen Dank an alle, die hier sind.“
Mit diesen Worten bedankte sich die Moderatorin Heike Appel beim gesamten Narrenvolk, das vor, auf und hinter der Bühne in der prall gefüllten FSV-Sporthalle in Oberhohenried gemeinsam zelebrierte. Und das nach dem Motto „Aus der Gruft – gruslig schön! In Höred gibt?s ein Wiedersehn!“ über fünf Stunden lang.
Die schaurigen Tanzdarbietungen wurden mit frechem Witz, darunter natürlich auch feinstem schwarzen Humor, zum Wohle der Lachmuskeln veredelt. Angst hatte keiner der Anwesenden. Eher im Gegenteil: Immer wieder gab es blutsaugsüchtige Zugabenrufe. Neben den Vampiren, Fledermäusen, toten Bräuten, Draculas und Skeletten fanden sich natürlich auch „normale“ Figuren aus dem Alltag im Rampenlicht wieder.
Wie es immer so ist, packte eine Putzfrau wahre Worte über ihre Arbeit und Ehemann aus: Sie beklagte sich, dass sie von ihrem „Mo“ letztes Jahr keine Geschenke zum Valentinstag, Geburtstag und zu Weihnachten bekommen habe. Weil der Ehemann aber auch den Hochzeitstag vergessen hat, durfte er letztlich binnen 24 Stunden alles wiedergutmachen. Und zwar – laut Bestellung – mit „einem Präsent in der Auffahrt, das unter sechs Sekunden von null auf hundert fährt“. Am nächsten Morgen kam die Ernüchterung: Es stand eine Personenwaage für die füllige Frau bereit.
Ein Stripper wurde für die Moderatorin bestellt. Nach technischen Startschwierigkeiten auf seiner ultra-alten Hightech-Anlage kam der fast blinde (un-)sexy Tänzer zur Einsicht, dass er sich nicht ausziehen kann, wenn jemand zuschaut.
Weil es in Oberhöred sehr schwierig ist, über die Straße zu kommen, half die junge Marie der „Rollatorfrau“ Sonja über die Straße. Und dabei stellten beide fest, dass man bei dem Verkehr in Haßfurt auf den leeren Straßen Ballett tanzen könne. Außerdem wurde über den Dorfdepp in Höred, der sich selber benannt hat und immer die Polizei ruft, nur noch der Kopf geschüttelt. Und weil das neue Museum in Haßfurt zu viel Geld koste, sprachen sich die zwei Damen dafür aus, dass die Kunst doch in dem bald leeren Kreißsaal ausgestellt werden solle.
Wer neben all den tot geglaubten Volkssportarten eine neue Herausforderung sucht, sollte in Oberhohenried beim FSV vorbeischauen. Ein Reporter und ein Kletterkünstler präsentierten die neue Trendsportart „Kitchen“ mit besten Turn- und Kletterübungen auf einer alten Küchenanrichte.
Der Tod von Miss Sophie ist für den „arbeitslosen“ Diner-for-one-Butler James kein Grund, nicht weiter zu dienen – und er fand gekonnt andere Beschäftigungsmöglichkeiten im Publikum.
Wie es auf dem Bau in Oberhöred wirklich zugeht, zeigte die Firma HoDiHa: Der Hilfsarbeiter steht immer im Weg rum, fällt in die Baugrube und sogar in den Mörtelmischer. Weitere Pannen gefielen dem dominanten und faulen Chef überhaupt nicht.
Die Mitwirkenden Moderation: Heike Appel. Bühnendarsteller: Manuela Krauser, Helga Lenhardt, Stefan Klein, Marie Appel, Rosa Schneider, Uwe Fischer, Sonja Käb, Daniel Fischer, Jürgen Kehrlein, Jonas Spies, Volkmar Schneider, Peter Friedrich, Markus Eppelein, Sophia Appel, Pauline Albert, Martina Schädler, Dominik Schädler, Holger Bergmann, Dieter Kaiser, Harald Gerber. Mini-Garde: Janina Schleicher, Antonia Bergmann, Antonina Bachmann, Lena Bröker, Lina Sudgeimger, Emma Friedrich, Amelie Kempf. Trainerin: Marie Appel. Kostüme: Heike Appel. Garde: Christina Gerber, Sonja Käb, Julia Dittmann, Anne Käb, Sarah Barth, Sophia Appel, Isabell Wagner, Stefanie Deschner, Johanna Bergmann, Rebecca Bergmann, Marie Appel, Anna-Lena Wolf, Yvonne Vonhausen. Kostüme: Brigitte Gerber, Heike Appel. Männerballett: Volkmar Schneider, Patrick Ament, Heiko Kempf, Daniel Fischer, Walter Appel, Uwe Fischer. Trainer: Volkmar Schneider. Technik: Max Grunwald, Johannes Schirmer, Lukas Fischer. Bühnenumbau: Michael Deschner, Simon Krämer. Bühnenbild: Anne Käb, Sophia Appel.