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OBERSCHWAPPACH (CR): Tausche Faschingsprinz gegen keltische Fibel

OBERSCHWAPPACH (CR)

Tausche Faschingsprinz gegen keltische Fibel

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    Ja ist denn schon wieder Faschingszeit? Ein Faschingsprinz im Schloss Oberschwappach? Nein, das historische Kostüm ist eine Leihgabe des Deutschen Fastnachtmuseums in Kitzingen. Unter dem Motto: „Kunst geht fremd und macht schön“ steht das Prinzenkostüm samt Modell als Leihgabe bis Anfang November in den Räumen des Schlosses und dafür wandert eine keltische Fibel von Oberschwappach nach Kitzingen.

    Auch in diesem Sommer gibt es in der unterfränkischen Kulturlandschaft wieder einen erfrischenden Perspektivenwechsel: Zum sechsten Mal tauschen diesmal zwölf Museen untereinander ihre Kunst. Jeweils ein ausgewähltes Kunstwerk wird vom 26. Juli bis 6. November in ein anderes Haus ausgeliehen und begibt sich dadurch in einen neuen Kontext. Die Objekte präsentieren sich in fremdem regionalen Umfeld, sie fügen sich in eine andere Ausstellungskomposition mit ein. Oder sie irritieren auch bewusst, wie ein Faschingsprinz zur Sommerzeit im barocken Schloss von Oberschwappach.

    Das Kostüm mutet jedenfalls sehr barock an. Es wurde als historisches Kostüm nach Vorlage für die Session 2005 von Hand angefertigt, erklärte Dieter Kewersun, für das Archiv im deutschen Fastnachtmuseum in Kitzingen verantwortlich. Er selbst hatte das „Ornat“, wie sich das Kostüm nennt, als offizielle Uniform für die damalige Session getragen. Und wie er schmunzelnd meinte: „Ein paar Pfunde hatte ich damals weniger.“

    Als Prinz „Hildanus Dieter I“ mit Prinzgemahlin „Hildania Astrid I“ kam das Prinzenpaar in der damals kurzen Karnevalszeit auf dennoch 203 Auftritte, wie die Rheinische Frohnatur berichtete, die es vor einigen Jahren nach Franken verschlagen hatte. Dieter Kewersun hatte „ordentlich“ in sein „Ornat“ investiert, erzählte er bei der Übergabe. Von der Mütze mit echten Federn bis zu handgefertigten Schuhen passt an dem historischen Kostüm alles stilecht bis ins Detail.

    „Der Tausch der Objekte verläuft nicht starr bilateral, sondern er spinnt seine musischen Fäden quer durch den Bezirk Unterfranken“, erklärte Daniela Sandner, Leiterin des Fastnachtmuseums. „Das gewährt natürlich einen ganz neuen Blick auf Ausstellung und Kunst“, freut sich Galerist Egon Stumpf von Museum Schloss Oberschwappach.

    Wenn Kunst fremdgeht, hat sie seit jeher auch ein Begleitprogramm im Gepäck. Darin vermitteln Experten in Führungen, Sonderveranstaltungen oder Vorträgen ihr Wissen über das „fremde Objekt“. Und das Projekt „…macht schön“. In der Aktion „Kunst geht fremd“ gehen die zwölf unterfränkischen Museen gezielt nach Schönem auf die Suche. So wechselt das Bildnis einer Dame im Ankleidezimmer seinen Standort ebenso wie die Keramik einer Frisierstube, findet sich eine Buchillustration mit zwei Frauen, die ihre Schönheit zu käuflichen Zwecken zur Schau stellen, wie die Replik einer ägyptischen Schminkpalette, eine Grabbeigabe mit einer Fibel aus einer Wehranlage. Das Kostüm des feschen Faschingsprinzen ist ebenso dabei wie die Darstellung eines schönen mittelalterlichen Minnesängers.

    Die Museumsbesucher erhalten im Rahmen von „Kunst geht fremd“ eine einmalige Vergünstigung: In jedem Museum sind Aktionspostkarten erhältlich. Wer im ersten Museum den vollen Eintritt zahlt und auf der Aktionspostkarte abstempeln lässt, erhält in allen weiteren Museen einmalig ermäßigten Eintritt. Ausdauer wird belohnt: Der Besuch des zwölften Museums im Rahmen von „Kunst geht fremd“ ist frei!

    Eröffnung von „Kunst geht fremd“ am Dienstag, 26. Juli, um 11.00 Uhr im Knauf-Museum Iphofen.

    Beteiligte Museen

    Museen Schloss Aschach, Stiftsmuseum Aschaffenburg, Museum Obere Saline Bad Kissingen, Knauf-Museum Iphofen, Deutsches Fastnachtmuseum Kitzingen, Museum Stadt Miltenberg, Museum Schloss Oberschwappach, Kunsthalle Schweinfurt, Museum Barockscheune Volkach, Kloster Wechterswinkel, Museum im Kulturspeicher Würzburg, Mainfränkisches Museum Würzburg.

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