„Schreiben Sie ruhig, dass es im Erlebnisbad in Haßfurt nicht nur bei Sonnenschein sehr schön ist, sondern auch bei bewölktem Himmel. Denn die Wassertemperatur bewegt sich je nach Becken immer zwischen 24 und 32 Grad Celsius“, sagt Klaus Eck am Ende eines Rundgangs über das Gelände. Der Betriebsleiter und Schwimmmeister ist sichtlich stolz auf das Freizeit- und Erlebnisbad der Kreisstadt, für das er mit sieben Mitarbeitern die Verantwortung trägt und das im nächsten Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiern kann.
Klaus Eck kümmert sich in erster Linie um die Technik des Betriebs, der zahlreiche Anforderungen an die Sauberkeit und die Hygiene sowie das allgemeine Wohlbefinden der Gäste stellt. Während sich also die kleinen und großen Wasserratten im Wasser vergnügen, kümmern sich der Betriebsleiter und das Fachpersonal zusammen mit ausgeklügelten technischen Anlagen um einen reibungslosen Betrieb.
Zu Beginn der Saison werden rund 2900 Kubikmeter Trinkwasser in die sechs Schwimm- und Freizeitbecken gepumpt, die dann während der Saison im Umwälzsystem frisch und in der Tat trinkbar gehalten werden. „Das Wasser muss Trinkwasserqualität besitzen und wird daraufhin immer wieder von unseren eigenen sechs Messanlagen und zusätzlich einmal im Monat von einem unabhängigen Labor geprüft“, betont Eck.
Mehr als 30 Liter pro Gast
Damit das Wasser so rein bleibt, wird es dauerhaft von sechs Pumpen umgewälzt und dabei durch drei Mehrschichtfilter geleitet. Vor dem Filter ballen Flockungsmittel kleinste Verunreinigungen wie Farbstoffe aus Kleidern, Bakterien, Keime, Schminke oder Sonnenöl zu Flocken zusammen, die in der Filteranlage zurückgehalten werden. Diese Schmutzpartikel werden aus dem Filter gespült und nur zum Teil in das Abwassersystem entsorgt. Denn 80 Prozent der bei der Filterrückspülung anfallenden Wassermenge werden mit der Schlammwasseraufbereitungsanlage aufbereitet.
Das Wasser hat dann wieder Trinkwasserqualität und wird dem Beckenkreislauf zugeführt. Pro Filterrückspülung, die zweimal pro Woche oder bei Bedarf auch öfter erfolgt, kommen rund 40 000 Liter frisches Wasser in die Becken. „Das ist mehr als die vorgeschriebene Menge von 30 Litern pro Badegast“, erzählt Eck.
Zur Sauberkeit des Wassers, die das A und O eines jeden Schwimmbades ist, trägt auch die „sanfte“ Chlorung bei. Der Chlorgehalt liegt zwischen 0,3 und 0,6 Milligramm pro Liter und wird ebenso wie der pH-Wert und die Reduktions-Oxidations-Reaktion (Redox) stetig kontrolliert. Die pH-Wert-Korrekturanlage des Freizeitzentrums wiederum wird regelmäßig vom Gesundheitsamt überwacht. Zur Bestimmung der Entkeimungsfähigkeit des Wassers kommt die Redox-Messung zum Einsatz. Vom Redox-Wert hängt es ab, wie viel Zeit das Schwimmbadwasser benötigt, um E-Koli-Bakterien abzutöten.
Die gesamten technischen Anlagen werden über ein Gebäudeleitsystem überwacht, und die Ergebnisse werden dokumentiert. Außerdem werden sie jeden Morgen von Eck oder seinen Mitarbeitern kontrolliert, die auch am Nachmittag das Wasser in allen Becken überprüfen.
Schon bevor die Gäste am Morgen das Freizeitzentrum betreten, erfahren das Freizeitbecken und das Schwimmerbecken eine Reinigung mit Unterwassersauggeräten. Am Abend erfolgt die gleiche Prozedur im Warmwasser- und im Mehrzweckbecken.
Auch im Kinderbecken sauber
Sicher fragen sich manche Eltern, wie es mit der Hygiene im Kinderbecken aussieht. Kommt es doch immer wieder vor, dass Kleinkinder ins Wasser pinkeln. „Das sollte zwar nicht sein“, so Eck. „Dennoch ist die Qualität des Wassers auch im Kinderbecken einwandfrei.“ Denn an besonders heißen Tagen wird das in die seitlichen Rinnen überschwappende Wasser geradewegs in die Kanalisation geleitet und durch Frischwasser ersetzt.
Damit die Sicherheit der Badenden, die Sauberkeit sowie die einwandfreie Arbeit der Technik garantiert werden, sind immer zwei Mitarbeiter präsent. Am Wochenende werden sie noch von der Wasserwacht Haßfurt unterstützt. Beschwerden gibt es mittlerweile äußerst selten. „Wir haben gut gearbeitet und immer wieder Verbesserungen vorgenommen und um- und angebaut“, stellt Klaus Eck fest. „Das Bad lebt von der Sauberkeit, und wir haben eigens vier Reinigungskräfte angestellt.“
Auch auf seine Schwimmmeister, Udo Greich (stellvertretender Betriebsleiter), Jürgen May und Kai Steigmeier sowie auf die Fachangestellten für Bäderbetriebe, Günther Schleelein, Tamara Roth, Emrah Bingöl und Philipp Bates, die im Freizeitzentrum ausgebildet oder umgeschult wurden, kann er sich verlassen.