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RIEDBACH: Theo Diem: Viele blicken mit Neid auf Riedbach

RIEDBACH

Theo Diem: Viele blicken mit Neid auf Riedbach

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    Ein politisches Urgestein geht in den Ruhestand. 30 Jahre lang war Theo Diem Bürgermeister der Gemeinde Riedbach. Der 68-Jährige kandidierte nicht mehr bei der jüngsten Wahl. In der Gaststätte Scheuring in Humprechtshausen wird ihm am kommenden Sonntag in einem feierlichen Zeremoniell ab 18 Uhr die Ehrenbürgerwürde verliehen. In einem Gespräch zieht er Bilanz über seine Zeit als Bürgermeister.

    Frage: Herr Bürgermeister, freuen Sie sich auf Ihren Ruhestand?

    Theo Diem: Ja, schon, aber es ist natürlich nicht leicht, los zu lassen. Wenn die offiziellen Verabschiedungen vorbei sind, gehe ich erst mal auf Kur nach Bad Füssing. Ich will da ein bisschen Abstand gewinnen.

    Und dann? Haben Sie Pläne?

    Diem: Ich will reisen. Das ist in den vergangenen Jahren doch zu kurz gekommen. Ich freue mich auf eine Rundreise durch die USA. Allerdings werde ich wohl alleine reisen, meine Frau steigt in keinen Flieger. Der Termin steht noch nicht fest. Aber solange ich noch laufen kann, will ich das tun.

    Wie geht es denn gesundheitlich?

    Diem: Seit 13 Jahren habe ich ein künstliches Hüftgelenk. Damit kann ich keine großen Sprünge mehr machen. Aber ich komme zurecht, jeder hat schließlich so seine Wehwehchen.

    Glauben Sie, dass es Ihnen im Ruhestand langweilig wird?

    Diem: Ich habe noch meine Landwirtschaft. Die ist zwar etwas zurückgefahren. Wir haben keine Tiere mehr und die Feldarbeit lasse ich vom Maschinenring machen. Aber die Planung mache ich nach wie vor, und das soll so bleiben, so lange ich gesund bin. Außerdem bin ich noch Mitglied in einigen Vereinen. Da werde ich mich nach wie vor einbringen.

    Und politisch? Werden Sie da noch aktiv sein?

    Diem: Ich bin noch im Kreistag, wo ich meine Erfahrungen einbringen will. Was ich sicher nicht tun werde, ist, mich in die Gemeindepolitik einzumischen. Wir haben mit Birgit Bayer eine gute Bürgermeisterin. Sie hat auch viel Erfahrung und bei ihr liegt alles in guten Händen. Wenn sie meinen Rat will, kriegt sie den natürlich.

    Und da macht es auch nichts, dass Ihre Nachfolgerin nicht in der CSU ist?

    Diem: Das war für mich nie ein Problem. Ich weiß, dass das andere anders gesehen haben.

    30 Jahre standen Sie an der Spitze der Gemeinde. Wie hat sich Riedbach verändert in dieser Zeit?

    Diem: Was ich versprochen habe, habe ich gehalten. Die Dörfer sind lebenswerter geworden. Alle Ortsteilen haben wir mit ihren Ortsdurchfahrten schöner gemacht. Die Infrastruktur mit Straßen, Trinkwasser und Kanalisation ist in einem guten Zustand. Und das haben wir mit vielen Zuschüssen geschafft. Es gibt viele, die mit Neid auf Riedbach schauen. Das wurde mir oft bestätigt. Es gibt da schon Unterschiede im Landkreis. Zu verdanken ist das natürlich auch den Bürgern, die mitgezogen haben.

    Was war das größte Projekt in Ihrer Amtszeit?

    Diem: Ganz klar der Bau der B 303. Ich war bei den Grundstücksverhandlungen mit eingebunden. Die B 303 ist ein Segen, wenn ich daran denke, wie die Situation vorher war. Der Verkehr durch Humprechtshausen und Kreuzthal war unerträglich und laufend hat es Unfälle gegeben, manchmal auch schlimme mit Todesopfer.

    Was wird die Aufgabe für Ihre Nachfolgerin sein?

    Diem: Wir brauchen eine neue Kläranlage in Mechenried. An die sind alle Gemeindeteile mit Ausnahme von Kreuzthal angeschlossen. Vermutlich wird es nicht mehr so viele Zuschüsse geben.

    Gibt es was, was Sie besonders gerne als Bürgermeister gemacht haben?

    Diem: Ja, ich war gerne Standesbeamter. Da hat man viele Leute getroffen, die man nicht jeden Tag sieht. Und natürlich das tägliche Gespräch mit den Bürgern. Von mir hat mal jemand gesagt, 'der Diem schmarrt mit jeder alten Frau'. Da bin ich stolz drauf.

    Zur Person

    Theo Diem Er begann seine politisches Karriere 1996. Da wurde er zum Zweiten Bürgermeister der damals noch selbstständigen Gemeinde Mechenried gewählt. Ab 1972 ist er Kreisrat der CSU. Diem ist seit 47 Jahren verheiratet mit Ehefrau Rita. Sie haben sechs Kinder und bereits acht Enkelkinder.

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