Birkenfeld hat am Samstag Abschied genommen von Isabelle Gräfin zu Ortenburg, Gräfin zu Bentinck und Waldeck-Limburg. Die Gräfin war am 8. März im Alter von 87 Jahren auf Schloss Middachten (Niederlande) gestorben, wo sie ihren Lebensabend verbrachte. Der Dankgottesdienst in der überfüllten Birkenfelder Kirche, in der auch der Sarg aufgebahrt war, wurde von Friedrich Graf zu Solms-Laubach aus Rüdenhausen zelebriert.
Mitgestaltet wurde die Feier von der Familie durch Lesungen und Worte der Söhne Franz Graf zu Ortenburg, Philipp Graf zu Ortenburg, dem Schwiegersohn Albrecht Graf von Brandenstein-Zeppelin und einem ergreifenden Fürbittengebet der 13 Enkelkinder.
Der Lebenslauf, teilweise selbst von ihr niedergeschrieben, wurde von einem ihrer 14 Patenkinder vorgetragen. Er erinnerte an das Leben und Wirken der von der Familie geliebten und von der Bevölkerung geschätzten Gräfin.
Auf Schloss Middachten im Jahr 1925 geboren, kam sie 1951 nach der Vermählung mit Aurel Graf zu Ortenburg nach Birkenfeld, wo sie sich der Familie mit den drei Kindern Franz, Philipp und Nadine widmete. Ihre Leidenschaft galt den Pferden und ihrer Ponyzucht. Nach dem Tod ihres Vaters 1958, galt es für sie die Anwesen in Middachten und Gaildorf zu verwalten.
Dies hatte zur Folge, dass man vor allem die Wintermonate in den Niederlanden verbrachte, während man in der von der Landwirtschaft geprägten Jahreszeit in Birkenfeld lebte.
Große Ehre wurde Isabelle Gräfin zu Ortenburg im Jahr 2011 zuteil, als sie für ihren unermüdlichen Einsatz um den Erhalt des Gutes Middachten – Middachten gehört zu den 100 bedeutendsten Baudenkmälern der Niederlande – von der niederländischen Königin Beatrix mit der „Silbernen Nelke“ ausgezeichnet wurde. Diese Auszeichnung wird an Personen vergeben, die sich in Holland um das kulturelle Leben und die Umwelt verdient gemacht haben.
Nach dem von der Verstorbenen gewünschten Lied „Mein Birkenfeld“, vom Sängerkranz Birkenfeld vorgetragen, wurde der Sarg von den Enkelsöhnen aus der Kirche gebracht.
Angeführt von der Großlangheimer Blasmusik, führte der Trauerzug durch das Spalier der Trauergemeinde auf der Dorfstraße. Am Löwentor wurde das Trauerfahrzeug mit dem Sarg aus Birkenfeld verabschiedet. Zur letzten Ruhe gebettet wurde Isabelle Gräfin zu Ortenburg an der Seite ihres Mannes Aurel Graf zu Ortenburg, der im Oktober 2001 verstorben war, im Familienbegräbnis auf Schloss Tambach. Musikalisch umrahmt wurde die Beisetzung vom Ermershäuser Posaunenchor.