Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Haßberge
Icon Pfeil nach unten
Haßbergkreis
Icon Pfeil nach unten

Haßfurt: Trotz Insolvenz: Schlemmer will in Haßfurt aufstocken

Haßfurt

Trotz Insolvenz: Schlemmer will in Haßfurt aufstocken

    • |
    • |
    Bei der Firma Schlemmer läuft seit dem 1. März ein Insolvenzverfahren.
    Bei der Firma Schlemmer läuft seit dem 1. März ein Insolvenzverfahren. Foto: René Ruprecht

    Bereits im Dezember hatte der Automobilzulieferer Schlemmer einen Insolvenzantrag gestellt. Am 1. März wurde nun das Insolvenzverfahren eröffnet, das die Struktur des Konzerns, der auch einen Standort in Haßfurt hat, anpassen soll. In einer Pressemitteilung vom 2. März gibt sich das Unternehmen, das seinen Hauptsitz in Aschheim bei München hat, nun optimistisch.

    "Internationale Investoren zeigen reges Interesse an der Schlemmer-Group – dies belegt der Anfang des Quartals eingeleitete Investorenprozess", heißt es in dem Schreiben. Die Produktion in den weltweiten Werken laufe "auf hohem Niveau stabil", in den deutschen Produktionsstätten würden "die Umsatzerwartungen trotz des aktuell schwierigen Marktumfeldes getroffen".

    Überraschende Ankündigung des Unternehmens

    Als sich das Unternehmen im Januar erstmals selbst zu dem Insolvenzantrag äußerte, hieß es, Kündigungen seien "zum aktuellen Zeitpunkt nicht geplant". Überraschend kommt nun in der neuen Pressemitteilung die Aussage, dass Schlemmer in Haßfurt sogar neue Arbeitsplätze schaffen möchte. Derzeit sind hier gut 200 Menschen beschäftigt. "Der Standort Haßfurt soll mit zusätzlich 25 Mitarbeitern weiter aufgestockt werden."

    Einsparungen gibt es hingegen an anderer Stelle: "Gleichzeitig werden in der Holding mit dem Abbau von 32 Mitarbeitern wieder wettbewerbsfähige Strukturen geschaffen." Der Standort Münchingen werde wie bisher fortgeführt, auch dort stünden offene Stellen zur Besetzung an.

    Investor soll bis April gefunden sein

    Auch wenn das Interesse möglicher Investoren groß sei, stehe bisher noch nicht fest, wer den angeschlagenen Konzern übernehmen wird. Möglich sei sowohl eine Gesamtübernahme als auch eine Aufteilung des Konzerns an verschiedene Investoren. Ergebnisse werden für die zweite Aprilhälfte erwartet. Die Unternehmensgruppe hat Standorte in Europa, Amerika, Afrika und Asien und beschäftigt weltweit rund 3700 Mitarbeiter.

    Die Firma stellt vor allem Kunststoffteile her, die in Fahrzeugen verbaut werden. Kunden sind vor allem Automobilhersteller, es gibt praktisch keine große Automarke, die keine Schlemmer-Teile verwendet. Daneben werden Produkte der Firma auch in Motorrädern, Lastwagen, Baggern und Eisenbahnfahrzeugen verbaut.

    Für die Insolvenz sei vor allem die konjunkturelle Lage verantwortlich. Allerdings sieht sich das Unternehmen für die Zukunft gut aufgestellt, es auch Produkte herstellt, die gerade mit E-Mobilität und autonomem Fahren an Bedeutung gewinnen könnten.

    Bürgermeister freut sich

    Der Haßfurter Bürgermeister Günther Werner sagt, er und die Stadtverwaltung seien zwar nicht in den Prozess eingebunden, "aber wir versuchen, auf dem Laufenden zu bleiben". Über die Neuigkeiten zur Zukunft von Haßfurt als Produktionsstandort sei er "hocherfreut", sagt Werner im Gespräch mit dieser Redaktion. Bereits im Januar hatte der Bürgermeister betont, dass es sich bei Haßfurt um einen Produktionsstandort handelt, also um einen Ort, an dem es Wertschöpfung gibt.

    Das Stadtoberhaupt lobt auch den Insolvenzverwalter Dr. Hubert Ampferl. Der ist Rechtsanwalt bei der Nürnberger Kanzlei Dr. Beck & Partner. "Herr Ampferl hat da sicher gute Arbeit geleistet", meint Werner. Als Jurist habe der Insolvenzverwalter auch viel Ahnung von der Materie.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden