(ger) Zum ersten Mal werden Werke der beiden befreundeten Künstler Heinrich Thein (1888-1969) aus Haßfurt, und Oskar Burkhardt (1882-1960) aus Meißen, in einer Ausstellung gezeigt. Zu sehen sind die Werke bis zum 29. November in der Sparkassengalerie in Haßfurt.
Wer bisher von dem Bildhauer, Grafiker und Keramikkünstler Heinrich Thein nur die Kleinplastiken in der gleichnamigen Berufsschule in Haßfurt oder die Kunstwerke in der Kapelle im Salesianum in Haßfurt und in der Friedhofskapelle in Hofheim kannte, wird überrascht sein. Denn die Ausstellung zeigt erstmals einen Überblick über sein gesamtes Schaffen. Das Stadtmuseum Meißen und private Sammler haben Stücke wie den „Harmonikaspieler“, ein Hochzeitspaar, die „Querpfeifer“, die „Gesegnete“, Tierplastiken, verschiedene Frauenakte und Grafiken kostenlos zur Verfügung gestellt.
Der Keramikkünstler und Maler Oskar Burkhardt, der mit Thein befreundet war, dürfte den meisten unbekannt sein. Vielleicht werden sich ältere Bürger noch daran erinnern, dass er bei seinem Besuch in Haßfurt im Jahr 1957 Farbzeichnungen von Ansichten fränkischer Dörfer und Städte im Schreibwarengeschäft Geis in der Brückenstraße in Haßfurt präsentierte. Von ihm sind bei der Ausstellung unter anderem Bilder und Skizzen von Haßfurt, Königsberg und Zeil, sowie Kleinplastiken zu bewundern.
„Es war mir eine Verpflichtung, auch heutigen Generationen Einblick in das künstlerische Wirken von Heinrich Thein zu geben", sagte Haßfurts Bürgermeister Rudi Eck bei der Vernissage. Gefördert wird die Ausstellung mit Mitteln aus der Stiftung der Sparkasse Ostunterfranken.
Peter Gaschütz, Enkel von Oskar Burkardt, stellte seinen Großvater vor. Burkardt absolvierte eine Lehre als Porzellanformer und -dreher und arbeitete von 1911 bis 1957 in der Königlichen Porzellanmanufaktur Meißen. 1913 wurden seine künstlerischen Arbeiten zum ersten Mal auf der Großen Bauausstellung in Leipzig gezeigt, später bei Ausstellungen in Dresden und Meißen. Die damals begonnene Freundschaft zwischen Thein und Burkhardt intensivierte sich, als Thein 1945 künstlerischer Leiter der Gestaltung der Porzellanmanufaktur wurde und beide dem Künstlerischen Beirat des Manufakturdirektors angehörten. Sie endete auch nicht als Thein Meißen verließ und 1951 nach Haßfurt zog.
Zu sehen sind die Werke der beiden in der Sparkassengalerie von Montag bis Freitag jeweils von 8.30 bis 16 Uhr, am Donnerstag bis 17.30 Uhr.