In allen Ortsteilen der Gemeinde Oberaurach heulten am Samstagnachmittag die Sirenen. Ein Großbrand im Kindergarten mit mehreren vermissten Kindern war das Szenario einer Übung beim Gemeindefeuerwehrtag in Oberschleichach. Auch das 150-jährige Bestehen der Feuerwehr Oberschleichach und die Weihe des neuen Einsatzfahrzeuges wurden am Wochenende gefeiert.
"Bereits nach vier Minuten war die erste Feuerwehr vor Ort und weitere elf Minuten später stand die Löschwasserversorgung", bilanzierte der Oberschleichacher Kommandant Mathias Göbel, der zusammen mit seinem Stellvertreter, Marco Speckner, den Übungseinsatz leitete.
80 Aktive der Feuerwehren Oberaurachs übten
Ein Großaufgebot von 80 Männern und Frauen der Feuerwehren aus Unterschleichach, Neuschleichach, Trossenfurt-Tretzendorf, Kirchaich, Dankenfeld und Fatschenbrunn war angetreten, um den fiktiven Brand zu löschen.
Mehrere Trupps Atemschutzgeräteträger drangen in das Gebäude vor und suchten nach vermeintlich vermissten Kindern, die anschließend teilweise mit Steckleitern aus dem Obergeschoss gerettet wurden. Kreisbrandinspektor Thomas Neeb und Kreisbrandmeister Fabian Hümmer beobachteten das Geschehen und bescheinigten den Einsatzkräften eine gute Leistung.

Vierbeiniger Zaungast war Labrador-Rüde Fritz, der bei dem warmen Sommerwetter mächtig Durst hatte. Nachdem es bei der Übung nicht ganz so streng wie bei einem Ernstfall zuging, fackelte Kirchaichs stellvertretender Kommandant Marco Heppt nicht lange und versorgte den Feuerwehrhund mit frischem Nass aus dem Wasserverteiler.
Tragkraftspritzenfahrzeug gesegnet
Passend zum 150-jährigen Bestehen wurde auch das neue Tragkraftspritzenfahrzeug (TFS) der Feuerwehr Oberschleichach durch Diakon Joachim Stapf feierlich gesegnet. Zwar handelt es sich hierbei um ein Gebrauchtfahrzeug, das aber generalüberholt der Oberschleichacher Feuerwehr bereits gute Dienste erwiesen hat.

Bereits im Jahr 2021 wurde das TFS für knapp 15.000 Euro erworben und privat vorfinanziert, bis der Gemeinderat seine Zustimmung zur Übernahme der Kosten gab. Der Kauf habe nämlich schnell geschehen müssen, weil nicht jedes Fahrzeug in das beengte Feuerwehrgerätehaus aus den 1960er-Jahren passe, erklärte Kommandant Mathias Göbel.
Die Umrüstung des Fahrzeuges erfolgte durch die Feuerwehrler in Eigenleistung. Daneben fielen noch rund 1000 Euro für Folierung, Zusatzscheinwerfer und diverse Kleinteile an, die ebenfalls die Gemeinde vollständig übernahm. Bürgermeister Thomas Sechser zeigte sich stolz, schlagkräftige Feuerwehren in der Gemeinde Oberaurach zu haben, und dankte allen Ehrenamtlichen für ihre selbstlose Einsatzbereitschaft zu jeder Tageszeit.