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HOFHEIM: Umbaupläne bekräftigt: Altes Gefrierhaus wird Dorftreff

HOFHEIM

Umbaupläne bekräftigt: Altes Gefrierhaus wird Dorftreff

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    Das frühere Gefrierhaus in Sulzbach soll zu einem neuen Mittelpunkt des Dorfes werden.
    Das frühere Gefrierhaus in Sulzbach soll zu einem neuen Mittelpunkt des Dorfes werden. Foto: Fotos: Michael Mößlein

    Was war zuerst da: die Henne, oder das Ei? An diese Frage fühlte sich erinnert, wer die Sitzung des Hofheimer Stadtrats am Dienstagabend verfolgt hat. Denn zunächst beschlossen dessen Mitglieder einstimmig das ausgediente Gefrierhaus in Sulzbach zu einem Dorftreff umzubauen, um dann ebenso einmütig festzulegen, das Projekt in die beantragten Maßnahmen der Städtebauförderung aufzunehmen, was wiederum voraussetzte, dass (dritter Beschluss!) ein sogenanntes Daseinsvorsorgegebiet in Sulzbach geschaffen wird.

    Ohne dies formale Voraussetzung kann es in dem Ortsteil überhaupt keine Zuschüsse für Maßnahmen der Städtebauförderung geben. Der Stadtrat zäumte das Pferd also von hinten auf.

    Kostenexplosion?

    Neu ist der Plan, in der 100-Einwohner-Ortschaft einen Dorftreff einzurichten, nicht. Bereits vor fast genau zwei Jahren hatte der Stadtrat der Umnutzung des alten Gefrierhauses zugestimmt. Damals standen geschätzte Kosten von 150 000 Euro im Raum. Warum im jetzt vorgelegten Beschlussvorschlag knapp 272 000 Euro stehen, wollte Judith Geiling, ebenso wie Alexander Bergmann, nicht so recht einleuchten.

    Bürgermeister Wolfgang Borst beruhigte: Die aktuelle Kostenschätzung sei für den Antrag zur Städtebauförderung absichtlich umfassender ermittelt worden, stelle jedoch nicht die tatsächlich zu erwartenden Kosten dar. Beispielsweise würde das Umfeld des Gebäudes – mit vorgesehenem Spielplatz – nicht so aufwendig umgestaltet, wie jetzt berechnet. Zunächst gehe es überhaupt erst einmal darum, das Gebäude umzubauen, um den Sulzbachern und den beiden örtlichen Vereinen (Angler und Feuerwehr) ein Domizil zu bieten.

    Wo im alten Gefrierhaus noch die ausgedienten Truhen stehen, sollen künftig Menschen zusammenkommen und feiern.
    Wo im alten Gefrierhaus noch die ausgedienten Truhen stehen, sollen künftig Menschen zusammenkommen und feiern. Foto: Michael Mößlein

    An der Stadt werden laut Borsts Aussagen – wie bisher veranschlagt – etwa 35 000 Euro hängenbleiben. Der Rest der Kosten würde über Zuschüsse und Eigenleistungen der Sulzbacher finanziert. Wie hoch der Zuschuss ausfällt, hängt laut dem Bürgermeister an den letztendlichen Kosten ab: Wenn diese niedriger ausfallen als prognostiziert, dann gibt es auch weniger Zuschuss.

    Stadtratsmitglied Ralf Wunderlich wies darauf hin, dass die vor zwei Jahren geschätzten Kosten keine Baunebenkosten erhielten und von einem kleinen Anbau am alten Gefrierhaus ausgingen. Auch er erwartet tatsächliche Baukosten von deutlich unter den für den neu ermittelten 272 000 Euro.

    Anders, als vor zwei Jahren erwartet, gibt es für den Umbau des Gefrierhauses kein Geld vom Amt für Ländliche Entwicklung (AELF) im Rahmen der Dorferneuerung. Das AELF habe kein Geld mehr, so Borst. Glücklicherweise habe sich nun die Möglichkeit ergeben, den Ortsbereich von Sulzbach in das Förderprogramm „Kleinere Städte und Gemeinden“ aufzunehmen, dem Hofheim angehört. Deshalb wurde es überhaupt erst notwendig, dass sich der Stadtrat erneut mit dem Thema beschäftigt hat.

    Das Kühlaggregat funktioniert längst nicht mehr.
    Das Kühlaggregat funktioniert längst nicht mehr. Foto: Michael Mößlein

    Auf Nachfrage von Christl Teinzer informierte Ralf Wunderlich, dass der Angler- und der Feuerwehrverein in Sulzbach sich erst noch (formal) zu einer Dorfgemeinschaft zusammenschließen werden. Dies ist eine Voraussetzung für den Umbau des Gefrierhauses, denn diese Maßnahme muss offiziell von einer Dorfgemeinschaft getragen werden.

    Als „Glücksfall“ bezeichnete Bürgermeister Borst die Chance, die sich der Stadt bietet, eine weitere Lücke im Radwegenetz ohne große Ausgaben zu schließen. Es geht um eine gut zwei Kilometer lange Radwegverbindung von Goßmannsdorf bis zur Burgpreppacher Gemarkungsgrenze. Zwei Varianten seien möglich: entweder entlang der Kreisstraße über die Goßmannsdorfer Steige, was der Stadt 285 000 Euro kosten würde, oder entlang der B 303. Bei der zweiten Variante würde der Staat den Radweg komplett bezahlen, die Stadt müsste nur 35 000 Euro investieren, um eine 250-Meter-Lücke zu asphaltieren.

    Vom Ellertshäuser See bis Ebern

    Kein Wunder, dass es dem Stadtrat leicht fiel, sich für die deutlich günstigere Variante zu entscheiden. Auf Hubert Bergmanns Anmerkung, ob dieser weitere Radweg überhaupt notwendig sei, entgegnete Borst, dass dieser Radweg Richtung Ebern Hofheim dem angepeilten, zeitgemäßen und touristisch wünschenswerten Ziel eines lückenlosen Radwegenetzes ein weiteres Stück näher bringt. Die Gemeinde Burgpreppach habe entsprechende Radwege auf ihrem Gebiet bereits beschlossen. Ebenso wird die Gemeinde Aidhausen laut Borst einen Radweg bis Friesenhausen bauen. Über Reckertshausen wäre Hofheim dann auch an Radwege angeschlossen, die bis zum Ellertshäuser See führen.

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