Am 8. August um 850, 851 und 852 Uhr erblickten Jasmin, Laura und Helena das Licht der Welt und wurden ihrer vom Glück überwältigten Mutter Marion gesund in den Arm gelegt. Und Egon Klarmanns Augen strahlen, als er die Zahlen aus dem Eff-Eff nennt, so wie seine Augen immer strahlen, wenn der stolze Papa etwas über seine Drillingen sagt.
Zusammen mit Tochter Kristina, die gerade in die erste Klasse gekommen ist, sind sie nun zu sechst - und kaum etwas ist noch, wie es vorher war. "Eigentlich war unser Leben schon ab jenem Moment auf den Kopf gestellt, als der Arzt uns die unglaubliche Neuigkeit mitteilte", erzählt Marion Klarmann. Ein bisschen geschluckt hätten sie schon, im ersten Moment, gestehen die Eltern mit einem Schmunzeln.
Richtig begreifen konnten die beiden die ganze Sache aber erst mit dem Fortschreiten der Schwangerschaft, denn zum Nachdenken war bald keine Zeit mehr: ein Familienbus, der "XXL"-Kinderwagen und nicht zuletzt der Umzug - es gab so viel zu organisieren in den letzten Wochen.
Dass die alte Wohnung in Aidhausen schlagartig aus allen Nähten platzen würde, mussten Marion und Egon Klarmann sofort einsehen. Bei der Suche nach einem neuen Heim erlebten die beiden allerhand - auch Unerfreuliches. "Als ein Vermieter uns mitteilte, Hunde seien ja kein Problem, aber vier Kinder völlig unakzeptabel, war ich schon sehr getroffen", erinnert sich die 30-jährige Mutter, und man hört die Wut in ihrer Stimme.
Doch dann wurde das Ehepaar am Haßbergring in Hofheim fündig, zögerte nicht lange und schaffte dank der tatkräftigen Mithilfe von Verwandten und Freunden recht schnell den Umzug - Marion Klarmann war zu diesem Zeitpunkt schon hochschwanger. Nun warten Terrasse, Garten und Sandkasten schon darauf, dem Nachwuchs als Abenteuerspielplatz zu dienen. Und die sechsjährige Kristina hat auch noch genügend Platz, einmal auch alleine spielen zu können.
Erschöpft sehen sie kaum aus, die beiden Eltern, eher stolz und glücklich. Doch gerade in diesen ersten Wochen müssen sie Bärenkräfte aufbringen, schaffen es selten einmal mehr als zwei Stunden am Stück zu schlafen. Doch jeder Anblick der drei Töchter, jedes "Bäuerchen" und jede Berührung geben ihnen neue Kraft. "Es ist auch einfach ein tolles Gefühl, mit den Kleinen im Kinderwagen spazieren zu gehen", verrät Egon Klarmann mit dem Stolz eines glücklichen Familienvaters, "da geht man schon mit geschwellter Brust".
Tatsächlich sorge man mit dem imposanten Dreier-Kinderwagen schon für Aufsehen, bestätigt Marion Klarmann, "auf der Hofheimer Kirchweih waren teilweise mehr Leute um den Wagen versammelt als um so manchen Stand". Und lachend fügt sie hinzu: "Wenn die drei im nächsten Jahr auf der Kirchweih ihre erste Bratwurst essen, sind wir auf einem guten Weg".