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HASSBERGKREIS: Unter Mauern aus der Neuzeit steckt eine Burgruine

HASSBERGKREIS

Unter Mauern aus der Neuzeit steckt eine Burgruine

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    Der Schlossberg in Königsberg ist Sitz der nächsten Burgruine, die ich mir innerhalb der Serie „Burgruinen im Haßbergkreis“ genauer anschaue. Oberhalb der mittelalterlichen Fachwerkstadt Königsberg macht der Bau den Eindruck, unzerstört zu sein. Die starke Burg ist mit sechs Rondellen, sieben Türmen, einem umlaufenden Graben und mit bis zur Grabensohle reichenden Mauern ausgestattet.

    Doch der Schein trügt: Was wir heute sehen, sind größtenteils moderne Anbauten, die bis in das Jahr 1860 zurückreichen. Allerdings schlummert unter den Neuerungen noch die ursprüngliche Bausubstanz – eine geschichtsträchtige Ruine.

    Als ich vom Marktplatz in Königsberg aus den Schlossberg besteige, habe ich einen Ort des Zusammenspiels von Mittelalter und Moderne im Blick. Es lohnt sich also, den steilen Anstieg auf sich zu nehmen, um die spannende Geschichte der Burgruine kennenzulernen. Direkt vor dem tiefen Burggraben kann ich meinen Wissensdurst dank ausführlicher Informationstafeln stillen.

    Dort lese ich, dass die Burg im Jahr 1249 über das Hochstift Würzburg an die Grafen von Henneberg ging. Später erbten die Herzöge von Sachsen-Coburg-Gotha den Bau. Im 15. Jahrhundert wurde die Burg vom Sächsischen Kurfürsten weiter ausgebaut und befestigt, weil sich unruhige Zeiten abzeichneten. Sanierungen und Umbauten folgten erneut Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit wurde aus der Burg ein Schloss.

    Ein Schloss, das bis dahin alle Kriege ohne Zerstörung überstanden hatte. Doch nachdem er im Jahre 1632 geplündert worden war, überließ man den Bau ab den 1720er-Jahren dem Verfall. Erst im Jahr 1898 kamen die Ruine und der Berg in den Besitz der Stadt Königsberg. Die 1921 gegründete und heute noch aktive „Schlossberggemeinde“ hatte sich zur Aufgabe gestellt, die Ruine im freiwilligen Arbeitseinsatz von Schutt freizulegen, aufzubauen und zu unterhalten. Dadurch präsentiert sich die Ruine der ehemaligen Reichsburg Königsberg heute in einem guten Zustand.

    Allerdings zeugen nur noch die gewaltigen Grundmauern und einige Bastionen, der wieder aufgebaute Wachtturm auf der Westseite und die den tiefen Graben überspannende Brücke von der einstigen Stärke.

    Erhalten ist auch der tiefe Brunnen mit dem Brunnenhaus auf dem Burgplateau. Damals hing das Leben auf dem 80 Meter hohen Sporn von einer guten Wasserversorgung ab. Der über 83 Meter tiefe Brunnen versorgte die Bewohner der Burg daher mit lebenswichtigem Grundwasser. Er zählt zu den vierzig tiefsten Brunnen Mitteleuropas.

    Ein Rätsel bleibt: Wann die Burg erbaut wurde und wer sie errichtete, ist bis heute nicht ganz klar. Wahrscheinlich ist eine Erbauung um das Jahr 1200 als Reichsburg. So mancher Königsberger munkelt, der sagenumwobene Stauferkönig Barbarossa selbst hätte dabei seine Finger im Spiel gehabt. Doch im Ursprung soll es die Burg schon um das Jahr 900 gegeben haben. Heute lädt der Schlossberg nicht nur als Aussichtspunkt über die Haßberge zum Ausflugsziel ein.

    Wanderwege wie die Erlebnistour „Auf historischem Weg nach Unfinden“ oder der Rundwanderweg „Burgsteig“ (1 Stunde, 2 Kilometer) laden unter anderem zum Entdecken des Schlossbergs und der Ruine ein. Zur Einkehr bieten sich eine Gaststätte direkt im historischen Innenhof der Burg sowie mehrere Möglichkeiten in Königsberg selbst an.

    ONLINE-TIPP

    Mehr Informationen dazu unter www.hassberge-tourismus.de

    App für Burgenforscher

    Mit der Abenteuerapp „Burgdämonen“ (kostenlos erhältlich für iPhones und Android-Smartphones) kann man das Mittelalter erleben:

    Um den Geist Jacob zu retten, folgt man den Hinweisen und findet auf der Burgruine Königsberg und weiteren Burgen versteckte Informationen, die einem beim Lösen des Rätsels helfen.

    Die Kurzfilme und 3D-Animationen von Burgruinen sind ein spannendes Erlebnis im Naturpark Haßberge.

    Mittelalter erleben

    Das Mittelalterfest „Nacht der Spielleut“ findet alle zwei Jahre im September auf dem Schlossberg statt. Dabei kann man das Leben auf einer mittelalterlichen Burg kennenlernen.

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