Freiwillig für eine gute Sache einzutreten, setzt Begeisterung, Motivation und Gestaltungsfreude voraus. Diese Eigenschaften bewiesen Frauen und Männern, die bei der Mitgliederversammlung des BRK-Kreisverbandes Haßberge am Freitagabend in der Frauengrundhalle in Ebern für langjähriges Engagement geehrt und zum Teil aus ihren Leitungspositionen verabschiedet worden sind. Menschen zu helfen und in Notlagen beizustehen, sei die Hauptmotivation für deren freiwilliges Tun, betonte Landrat und neuer BRK-Kreisvorsitzender Wilhelm Schneider.
Ehrenamtliches Engagement ist nach seinen Worten eine unverzichtbare Stütze unserer Gesellschaft. Zwei dieser Stützen sind Anne Grimmer (Leiterin der BRK-Bereitschaft Hofheim/Königsberg) und Liane Deusel (scheidende Leiterin der Frauenbereitschaft Haßfurt). Sie wurden für 25 bzw. 40 Jahre aktive Mitgliedschaft im Roten Kreuz mit der BRK-Ehrennadel in Silber bzw. der BRK-Ehrennadel in Gold ausgezeichnet und gleichzeitig mit dem Staatlichen Ehrenzeichen des Freistaates Bayern geehrt. Ihre Verdienste um das Rote Kreuz in den Haßbergen quittierten die Versammlungsteilnehmer mit minutenlangem Applaus.
Ob bei der Seniorenbetreuung, bei Blutspendeterminen oder im Bereich der Verpflegung und Betreuung der Einsatzkräfte im Einsatzfall oder bei Lehrgängen, ob bei sanitätsdienstlichen Absicherungen oder im Katastrophenfall – Anne Grimmer und Liane Deusel sind nach Schneiders Worten stets zur Stelle, wenn sie gebraucht werden und üben ihre Tätigkeit außerhalb des Rampenlichts aus. „Mit Ihrem ehrenamtlichen Engagement nehmen Sie eine wichtige Vorbildfunktion in der Öffentlichkeit ein und geben bürgerschaftlichem Engagement ein Gesicht.“
Liane Deusel wurde bei der Mitgliederversammlung gleichzeitig als Leiterin der Frauenbereitschaft Haßfurt verabschiedet, der sich die gebürtige Nürnbergerin 1975 angeschlossen hatte. Sie hat bei Blutspendeterminen und Sanitätseinsätzen mitgewirkt und war Initiatorin von Flohmärkten. Von 1988 bis 1993 bekleidete sie das Amt der Sozialdienstleiterin des Kreisverbandes und war damit auch Mitglied der Vorstandschaft. Die Leitung der Frauenbereitschaft hatte Deusel von 1993 bis 1997 sowie von 2009 bis 2017 inne.
Mit der BRK-Ehrennadel für besondere Verdienste ist Otto Schmitt von der BRK-Bereitschaft Hofheim geehrt worden. Dem gelernten Bankkaufmann fielt die Aufgabe des Kassiers zu. So verwaltet er bei größeren Veranstaltungen des Kreisverbandes fast immer die Hauptkasse. Nachdem von der Landesversammlung Ende 1994 der Haushaltsausschuss als neues Organ für die Kreisverbände ins Leben gerufen wurde, ist Schmitt im Mai 1995 zum Vorsitzenden des Haushaltsausschusses gewählt worden. Dieses Amt übt er nunmehr seit 22 Jahren bis heute durchgehend mit Disziplin und einem kritischen Blick auf die vorgelegten Zahlen aus.
Rotkreuzarbeit ist für Franz Holgersson sprichwörtlich nach seinem Geschmack. Seit 1970 ist er Mitglied und engagiert sich im Katastrophenschutz und in der Bereitschaft Knetzgau, wo er sich vor allem als Koch bei großen Festen, Übungen und Blutspendeterminen einen Namen gemacht hat. Auch bei sanitätsdienstlichen Absicherungen war er stets zur Stelle. Durch seine offene und herzliche Art sei er bei Helfern und in der Bevölkerung angesehen und werde als Ratgeber nach seiner Meinung gefragt. Seit seinem Ruhestand widmet er sich mit Herzblut der Planung, Vorbereitung und Durchführung der Blutspendetermine in Knetzgau. Der Kreisverband sagte ihm mit der Auszeichnung mit dem BRK-Ehrenzeichen der Bereitschaften in Bronze Dank.
Nach 41 Jahren aktiven Dienst für das Rote Kreuz ist Lydia Viernekes als Leiterin der Wasserwacht-Ortsgruppe Haßfurt verabschiedet worden, sie trat 1976 mit 18 Jahren ein. Als Ausbilderin hat sie nicht nur viele Schwimmkurse durchgeführt, sondern war unter anderem auch zwölf Jahre stellvertretende Vorsitzende der Kreiswasserwacht Haßberge und Mitglied in der Vorstandschaft des BRK-Kreisverbandes. Unter ihrer Führung ist die Ortsgruppe Haßfurt mit 171 aktiven und 127 passiven Mitgliedern zur mitgliederstärksten von fünf Wasserwacht-Ortsgruppen in den Haßbergen angewachsen.
Wasser ist auch das Element von Hans-Peter Bendner, der nach 36 Jahren Vorstandsarbeit als Vorsitzender der Wasserwacht-Ortsgruppe Eltmann verabschiedet wurde. 1978 in die Wasserwacht eingetreten, galt sein Augenmerk besonders dem Nachwuchs und dessen Förderung sowie der Betreuung der Einsatzkräfte nach traumatischen Einsätzen. Bendner unterstützt den Fachbereich Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV), ist in der Einsatznachsorge bestens geschult und auch in der Notfallseelsorge tätig.