(ddr) Nicht abgeholte Mülltonnen, kein Geld mehr von der Bank oder fehlendes Personal im Krankenhaus: Die Dienstleistungs-Gewerkschaft Verdi streikt. Etwa 2,2 Millionen Deutsche sind in der zweitgrößten deutschen Gewerkschaft organisiert. In den nächsten Wochen sollen die Beschäftigten auch in den Haßbergen ihre Arbeit niederlegen.
Die Gewerkschaft fordert acht Prozent mehr Lohn, allerdings mindestens 200 Euro zusätzlich im Monat. Bisher wollen Bund und Länder dem Angebot nur zustimmen, wenn die Beschäftigten gleichzeitig ihre Arbeitszeit auf 40 Stunden die Woche erhöhen – bisher sind es 38,5 oder 39. Das will Verdi nicht akzeptieren und befindet sich seit gestern offiziell punktuell im Streik.
„Deshalb wird es auch in der Region Schweinfurt und Main/Rhön zu mehrstündigen oder ganztägigen Warnstreiks der Beschäftigten bei Bund und Kommunen kommen, zu denen der ver.di-Bezirk Schweinfurt in den nächsten Tagen aufrufen wird“, schreibt die Gewerkschaft auf ihrer lokalen Internet-Seite.
Sinan Öztürk ist stellvertretender Bezirksgeschäftsführer der Verdi in Schweinfurt. In den Betreuungsbereich der Schweinfurter fällt auch der Landkreis Haßberge, für den er ebenfalls Streiks ankündigt: „In den nächsten 14 Tagen wird es hier definitiv Aktionen geben. Das kann auch die Haßbergkliniken oder das Landratsamt in Haßfurt betreffen“, sagt Öztürk. „Die konkreten Planungen wollen wir aber jetzt natürlich noch nicht offen legen.“ Zumindest für dieses Wochenende kann Öztürk Streiks aber ausschließen.
Am Donnerstag trafen sich Gewerkschaftler in ihrer dienstfreien Mittagspause und machten am Bezirkskrankenhaus Werneck bei Schweinfurt auf ihre Forderungen aufmerksam, hier waren auch einige Mitarbeiter der Haßberg-Kliniken vor Ort.
Der Schweinfurter Gewerkschaftssekretär Jürgen Dietz gab bereits am Mittwoch bekannt, dass frühestens ab dem 19. Februar in den Haßbergen gestreikt werden soll. Und auch die bayerische Verdi-Pressestelle in München gibt für die nächsten Tage Entwarnung: „Aktionen in der Region Schweinfurt sind erst wieder für nächste Woche geplant. Außerdem wird es dann zunächst in Schweinfurt selber weiter gehen, dort werden kommunale Mitarbeiter streiken“, erklärt Dominik Schirmer, der in der Münchner Zentrale für den Bereich Gesundheitswesen zuständig ist. „Die Haßberge werden vorerst aber nicht betroffen sein.“
Wie intensiv dann in den nächsten Wochen in Haßfurt, Hofheim und Umgebung gestreikt wird, gibt Verdi nicht preis.