Das Landratsamt hat von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) aus Nürnberg, dem größten deutschen Marktforschungsinstitut eine „Bürger- und Kundenbefragung“ durchführen lassen. 398 Personen, die von einem Zufallsgenerator ausgewählt worden waren, konnten in etwa 15-minütigen Befragungen ihre Zufriedenheit mit dem Landratsamt bewerten. In der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses stellte Landratsamt-Geschäftsführer Horst Hofmann jetzt die „sehr erfreulichen Ergebnisse“ vor.
Bereits im Jahr 2010 hatte der Landkreis gemeinsam mit 19 anderen bayerischen Landkreisen eine derartige Befragung im Auftrag gegeben. Damals, so Hofmann, habe das Landratsamt im Vergleich zu den anderen Kreisbehörden nur „relativ niedrige Werte“ erhalten. Jetzt, fünf Jahre später, haben neben Haßberge die Landkreise Coburg, Ebersberg, Erding, Mühldorf/Inn, Nürnberger Land, Roth, Rottal-Inn und Traunstein an einer erneuten Befragung teilgenommen. „Es gehört schon Mut dazu, sich erneut dem Vergleich zu stellen“, sagte Hofmann. Bewertet wurden die besonders publikumsintensiven Sachgebiete, wie zum Beispiel das Bauamt, die Kfz-Zulassung, die Abfallwirtschaft und die Führerscheinstelle.
„Deutliche Fortschritte“
Der von Hofmann angesprochene Mut hat sich gelohnt. Das Landratsamt hat sich im Vergleich zur letzten Befragung stark verbessert. Hofmann sieht „deutliche, echte Fortschritte seit 2010“. Man sei im Schnitt 20 Prozent besser geworden, weil die in den vergangenen Jahren in Angriff genommenen Umstrukturierungen im Amt sich offenbar ausgezahlt hätten. 17 Prozent der Befragten seien mit der Arbeit des Landratsamtes „außerordentlich zufrieden“, 44 Prozent „sehr zufrieden“ und 34 Prozent „zufrieden“ – sprich 95 Prozent aller Befragten sei mit den Leistungen des Landratsamtes mindestens zufrieden.
Besonders gelobt wurde die Dienstleistungsqualität. Die sei in Haßfurt deutlich höher als in anderen Landratsämtern. Auch die Kompetenz und Effizienz, so Hofmann, sei hier deutlich besser als in den anderen Kreisbehörden, die sich an der aktuellen Befragung ebenfalls beteiligt hatten.
Bewertet wurde auch das Internetangebot des Landratsamtes. Gelobt wurde die Aktualität, die Navigation wird allerdings als verbesserungswürdig eingestuft. Auch die Vollständigkeit von Informationen und Links sei noch ausbaufähig. Aber: Immerhin 48,4 Prozent der Befragten antworteten, sie würden das Internetangebot des Landkreises überhaupt nicht kennen oder nicht nutzen.
Das Gebäude ist das Problem
Der „Pferdefuß“ der Meinungsumfrage, so Horst Hofmann, sei die Situation rund um den Komplex „Gebäude, Anfahrt und Parken“. Hier liegen die Haßfurter Ergebnisse deutlich unter den Werten der anderen Landratsämter. Der Standort des Landratsamtes sei derzeit eingezwängt wie auf einer Briefmarke, sagte der Geschäftsführer. Um künftig bessere Werte bei der Kundenbefragung zu erzielen, brauche man größere, hellere, freundlichere Wartebereiche (insbesondere in der Kfz-Zulassungsstelle), eine bessere Ausschilderung innen und außen und mehr kostenlose Parkplätze. Man werde jetzt Verbesserungsvorschläge zur Gebäudegestaltung ausarbeiten. „Auslagerungen und Umbauten“, so Hofmann, könnten die aktuelle Raumnot beheben.
Entsprechende Pläne gibt es schon seit geraumer Zeit. Denn wenn das neue Gerichtsgebäude am EZO-Kreisel fertiggestellt ist, wird das bisherige Amtsgerichtsgebäude direkt neben dem Landratsamt frei.