Ihr Publikum auf eine abenteuerliche und experimentelle Reise in Sachen Rock'n'Roll nahmen vier Bands beim zweiten Rock-Event von „Rock Haßfurt“ am Samstag. Bei der dreiköpfigen Band „Ecoustic“ um die erfahrenen Musiker Markus Trunk aus Knetzgau, Alex Stütz aus Hallstadt und Dave Hartmann aus Erlangen (beide ursprünglich aus Horhausen) prallten zwei Welten aufeinander.
Eine harmonische Kombination aus akustischen und elektrischen Tönen verfeinert mit weltbekannten Hits aus den letzten Jahrzehnten gab es im voll besetzten Elsenkeller kontrastreich zu genießen.
Während Markus mit seinem perkussiven Instrument Cajón, eine Kistentrommel, überzeugte, widmete sich Alex einer klassischen Akustikgitarre. Dave setzte je nach Lied eine E-Gitarre und seine kleine selbst gebaute Synthesizergitarre aus Erlenholz ein. Dass die Haßberger auch singen können, stellten sie gesanglich und facettenreich mit Liedern und Balladen „Nothing Else Matters“ von Metallica, Bon Jovis „Bed Of Roses“ und „Wish You Where Here“ (Pink Floyd) unter Beweis.
Den Auftakt bei „Rock im Keller“ machte allerdings „Hell?s Garden“ mit Michael Knaup, Thomas Karch, Andreas Räth, Steffen Hering und Michael Bendel. Die seit 2013 regional bekannte Band formierte sich vor einem halben Jahr neu und besteht aus ganz smarten Jungs und nicht, wie vielleicht der Name vermuten lässt, aus irgendwelchen Teufelsanbetern oder Antichristen. Für die sympathische Truppe wird Menschlichkeit ganz groß geschrieben, in ihren selbstgeschriebenen deutschen Liedern erzählen und philosophieren die fünf Musiker aus Abersfeld, Marktsteinach, Rednershof und Schweinfurt über positive und negative Lebenserfahrungen mit Freundschaften und Liebe.
Musiktechnisch darf man „Hell?s Garden“ nicht in eine Genreschublade stecken. Von Grunge, Metall, Crossover, Alternative Rock aber auch Punk war für jeden Rockfan etwas dabei. Laut dem 23-jährigen Frontsänger Michael Knaup hat die Band „viele Vorbilder, wir möchten aber einen neuen Stil finden und in keine Grenzen unterteilen. Es soll schon hart, melodisch und groovig sein, aber kein Geschrei. Unsere Texte sollen zum Denken anregen. Zum Rock-Event zog Knaup sein eigenes Fazit: „Ich finde es genial, dass hier in Haßfurt sich die Rocker zusammentun und eine solche Veranstaltung auf die Beine stellen, die richtig geil war.“
Die turbogeladene Hard-Rock Allstar-Band „Morbid Sky“ aus Nürnberg haute richtig auf den Putz. Die Newcomer-Band besteht aus vier erfahrenen Rockern, die mehr als nur das Handwerk verstehen, auch kompositorisch sind die Mittelfranken mit allen Wassern gewaschen. Das Ergebnis war ein bulliger und praller Sound, diese musikalische Höchstleistung entfaltete sich auf der „Kellerbühne“ für eine tanzende Rockkultur.
Für den krönenden Abschluss sorgten die nicht unbekannten Headliner „Shyboys“ aus Untersteinbach im Steigerwald. Von Schüchternheit merkte man nichts von den vier Interpreten auf und um der Bühne, die bewusst über Genregrenzen hinaus spielen. Neben den Elementen aus Hardrock, Heavy Metal und Blues bauten die charismatischen Steigerwälder auch Funk und Rock?n Roll in ihre Stücke ein. Ihre authentische Stilrichtung füllten Bassist Daniel Gräf „Stargazer“, die Gitarristen Frank Hertel „Hotte“ und Michael Kratzer „DJ Mike 5000“ wie auch Schlagzeuger Michael Gräf „Dr. Beat“ mit eigenen Texten, darunter Shyboy Fever, Save Me, Poison Kiss, Dance in High Heels wie auch mit King of Rock?n Roll.
Der Vereinsvorsitzender Marco Feustel aus Haßfurt von „Rock Haßfurt“ zeigte sich nach dem letzten gespielten Stück von „Shyboys“ sehr erfreut: „Ich habe nur positive Resonanzen bekommen, sowohl von den Bands als auch vom Publikum. Ein Beweis, dass die Rockkultur in Haßfurt nicht eingeschlafen ist.“