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Vierbeiner müssen draußen bleiben

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Vierbeiner müssen draußen bleiben

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    Mit dem Hundeführerschein sollen sich Tier und Mensch besser verstehen:
Kursleiter Wolfgang Dressel und Hund Charlie.
    Mit dem Hundeführerschein sollen sich Tier und Mensch besser verstehen: Kursleiter Wolfgang Dressel und Hund Charlie. Foto: FOTO FRANK KRANEWITTER

    Am Schluss hat Charlie doch noch seinen großen Auftritt. Eigentlich ist der Hundeführerschein, wie die Anbieter von der Tierklinik Dr. Georg Eller ihr Seminarangebot nennen, ja nichts für Vierbeiner. Für das Bild zur Vorstellung des neuen Programms darf der Mischlingshund dann aber doch mit dem Faltblatt um den Hals posieren.

    Ein Hund am Steuer ist auf dem kleinen Blättchen zu erkennen, mit dem die Hofheimer Tierarztpraxis für den sechsteiligen Abendkurs wirbt. Tatsächlich sollen bei den Übungsstunden aber nicht die Vierbeiner etwas lernen - und schon gar nichts, was nur irgendetwas mit vier Rädern zu tun hat. Nein, es gehe in erster Linie darum, Zweibeiner für den Umgang mit Hunden zu schulen, wie Kursleiter Wolfgang Dressel erklärt. "Unsere Zielgruppe sind Hundebesitzer, Menschen, die sich einen Hund anschaffen wollen, aber auch Leute, die große Angst vor Hunden haben", sagt er.

    Der Hund muss bei der Hunde-Fahrschule daheim bleiben. Nein, man sei keine Konkurrenz für die vielen Hundeschulen. "Platz" und "Sitz" lernt Hund woanders. Vielmehr gehe es ihm darum, dass der Mensch den Hund und sein Denken versteht. "Da gibt es viele Missverständnisse", meint Tierarzt Dressel.

    In Rollenspielen sollen die Teilnehmer erlernen, wie ein Vierbeiner fühlt, wie er denkt und wie er die Umwelt wahrnimmt. Da sollen die Menschen mal auf Stühle steigen, um das Größenverhältnis zwischen Mensch und Tier einzuschätzen. Auch will Dressel mit einer selbstgebauten "riesengroßen Fliegenklatsche" den Teilnehmern einen Eindruck vermitteln, "wie es ist, wenn einem ein Riese plötzlich von oben auf den Kopf fasst. Da wird verständlich, warum ein Hund Angst bekommt."

    Letztlich glaubt der Tierarzt, dass die meisten Beiß-Unfälle verhindert werden könnten, wenn denn die Menschen nur wüssten, wie der Hund nun wirklich tickt. "Eine typische Situation ist ein Streit um ein Spielzeug zwischen einem Kind und einem Hund. Wenn Eltern wissen, wie ein Hund diese Situation versteht, könnten sie rechtzeitig eingreifen und dann würden viele Unfälle gar nicht erst passieren", meint er.

    In Hundeschulen sei so etwas nicht zu lernen. "Gerade hier gibt es viele unseriöse Anbieter", meint Klinik-Chef Dr. Georg Eller. "Wir werden keine Hundeschule empfehlen, aber mit dem Hundeführerschein in der Tasche wird man eine gute von einer schlechten Schule unterscheiden können. Denn sinnvoll ist eine solche Ausbildung durchaus."

    Letztlich gehe es ihm auch darum, das öffentliche Bild vor allem von großen Hunden zu verändern. "Große Hunde werden oft nur noch als Gefahr wahrgenommen. Dabei sind diese Tiere gerade für Kinder eine tolle Chance, eine gute Beziehung zu Tieren aufzubauen. Man muss nur wissen, wie man mit Hunden umgeht", so Tierarzt Eller.

    Der Kurs beginnt am Dienstag, 7. Juni. Termine sind jeweils Dienstag und Donnerstag von 19 bis 21 Uhr. Die Teilnahmegebühr beträgt 75 Euro. Anmeldungen unter Tel. (0 95 23) 14 01

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