Seit stolzen 75 Jahren besteht die Firma Freß im Maroldsweisacher Ortsteil Allertshausen. Der Sanitär- und Heizungsfachbetrieb wird mittlerweile in der dritten Generation von Friedrich Freß geführt. Sein Vater Günter Freß war es, der die Ernst Freß oHG zu dem machte, was sie heute ist, einem soliden, mittelständischer Betrieb.
Bei einer großen Jubiläumsfeier im Saalbau Hartleb würdigte Landrat Wilhelm Schneider die Verdienste des heutigen Seniorchefs. Nachdem sein Vater Ernst Freß mit einer Schmiede im Jahre 1948 den Grundstein für das Unternehmen gelegt hatte, lernte Günter Freß im heimischen Betrieb und legte mit 22 Jahren seine Meisterprüfung im Schmiedehandwerk ab. Zwischenzeitlich war auch der Verkauf von Landmaschinen hinzugekommen und ständig kamen neue Geschäftsbereiche wie der Wasserleitungsbau und der Verkauf von Pumpanlagen und Melkmaschinen hinzu.
Als das große Sterben der landwirtschaftlichen Betriebe einsetzte, wandte sich die Firma dem Heizungsbau mit Holz-, Koks- und Ölöfen zu. Dazu legte Günter Freß auch die Meisterprüfungen als Landmaschinenmechaniker, Gas- und Wasserinstallateur sowie Zentralheizungs- und Lüftungsbauer erfolgreich ab. Zusätzlich wurde er auch Ausbilder für Bürokaufleute. "Ich habe Glück gehabt und eine gute Frau erwischt, die mitgearbeitet und den Betrieb mit aufgebaut hat", sagte der 81-Jährige, der mit seiner Ehefrau Helga heute noch glücklich verheiratet ist.
Bezirksobermeister Metall und Gemeinderat
Weiterhin wirkte Günter Freß in seinen 45 Jahren als Handwerker ehrenamtlich in der Innung und in der Handwerkskammer, zuletzt etliche Jahre als Bezirksobermeister Metall. 30 Jahre engagierte er sich auch als Gemeinderat in Maroldsweisach, davon einige Jahre als dritter Bürgermeister sowie zwölf Jahre als Kreisrat.

Heute ist die Ernst Freß oHG eine angesehene Größe vor allem im modernen Heizungsbau und hat 38 Mitarbeiter, darunter drei Auszubildende. Die Auftragslage ist sehr gut, wie Geschäftsführer Friedrich Freß sagte. Während der Jubiläumsfeier unterzeichnete mit Christian Denninger, der erste von vier möglichen neuen Auszubildenden im Jahr 2024 seinen Vertrag live vor den 150 Gästen.
In einem Vierteljahrhundert, also zum 100-jährigen Jubiläum sieht Friedrich Freß seine Firma als einzigen großen Sanitär- und Heizungsfachbetrieb im Landkreis Haßberge mit etwa 60 bis 70 Mitarbeitern. Für viele anderen Betriebe fehlen nämlich die Nachfolger, so Freß. Die Zukunft der Maroldsweisacher Firma scheint dagegen gesichert. Sohn Maximilian macht nach einer bereits abgeschlossenen Lehre zum Großhandelskaufmann momentan seine zweite Ausbildung als Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Nach der anvisierten Meisterprüfung soll er dann in die Fußstapfen seines Vaters und seines Opas treten.