Drehen, Fräsen und Schleifen: Vlastimil Sarközy ist der Beste seines Faches in der Fachrichtung Zerspanungstechnik in ganz Deutschland: Am Montag wurde der Auszubildende für Metalltechnik bei der „12. Nationalen Bestenehrung in den IHK-Berufen“ in Berlin von EU-Kommissar Günther Oettinger geehrt. Der gebürtige Slowake ist 19 Jahre alt und lebt seit sieben Jahren in Hofheim (Lkr. Haßberge). „Die Bearbeitung von Metall macht mir einfach Spaß“, sagte Deutschlands Bester.
Seine Ausbildung hat er nach Abschluss der zehnten Klasse Mittelschule beim Ausbildungsförderzentrum (AFZ) in Hofheim absolviert. „Kein Werkstück war ihm zu kompliziert, keine Form zu schwierig“, lobte seine ehemalige Ausbilderin Beatrice Höra. Das AFZ ist ein gemeinnütziger Verein, der seit seiner Gründung 1985 versucht, die Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen. Finanziert werden die Ausbildungs- und Umschulungsmaßnahmen von den Agenturen für Arbeit, den Jobcentern und dem Europäischen Sozialfonds.
Ein Beruf mit Zukunft
Seit 2013 wird dort auch die Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik in der Fachrichtung Zerspanungstechnik angeboten. In diesem handwerklich-technischen Beruf stellt man in Serien- oder Einzelfertigung Bauteile für den Maschinen- oder Fahrzeugbau her. Man sollte ein gutes technisches und mathematisches Verständnis, handwerkliches Geschick und Freude am Umgang mit Metall und Maschinen mitbringen. „Das Berufsbild ist erst vier Jahre alt und der Bedarf in der Wirtschaft ist hoch“, erklärte Max-Martin Deinhard, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt. Auch die Verdienstaussichten seien in der Metallbranche sehr gut.
Mehr als 300 000 Auszubildende haben an den IHK-Abschlussprüfungen 2017 deutschlandweit teilgenommen – darunter 4208 aus Mainfranken. Die 100 besten Mainfranken wurde bereits im Oktober von Otto Kirchner, dem Präsidenten der IHK Würzburg-Schweinfurt, geehrt. Vlastimil Sarközy ist der Beste bundesweit. „Er hat sich an die nationale Spitze gearbeitet und ist ein Vorbild für alle Azubis“, freut sich Kirchner. Seit zwölf Jahren kommt wenigstens ein Bundesbester aus Mainfranken. „Mit dieser Ehrung will die IHK aufzeigen, dass Leistung auch wertgeschätzt wird.“
Insgesamt gibt es 211 Bundesbeste
Insgesamt gibt es 211 Bundesbeste in ihrem jeweiligen Beruf – vom Bergbautechnologen über den Chemielaboranten und Industriekaufmann bis hin zum Zerspanungsmechaniker. „Sarközy hat sich in seinem Beruf ganz besonders hervorgetan“, sagt Kirchner. Derzeit hat der 19-Jährige eine weitere Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker bei der Firma König Präzisionstechnik in Hofheim begonnen.
12. Nationale Bestenehrung 2017 Bereits zum zwölften Mal würdigt die IHK-Organisation am 4. Dezember 2017 die rund 200 Spitzen-Azubis des aktuellen Jahrgangs im Rahmen einer Gala in Berlin. Alljährlich legen mehr als 300 000 Auszubildende ihre Abschlussprüfung vor einer Industrie- und Handelskammer ab. Aus diesen Absolventen wird für jeden IHK-Ausbildungsberuf der oder die – bei Punktgleichheit in seltenen Fällen auch mehrere – Bundesbeste ermittelt. Entscheidend ist die erreichte Gesamtnote. So werden pro Jahr etwa 200 Teilnehmer ausgewählt. Die Top-Azubis erhalten ihre Urkunden und Pokale traditionell im Rahmen eines großen Festaktes.