Ist es nicht der Traum einer jeden kochlustigen Frau, wenigstens einmal Gast in einer Kochshow zu sein und einem Profi über die Schulter zu schauen? Es gäbe ja genügend Gelegenheiten dazu: Schuhbeck, Lafer, Mälzer und wie sie alle heißen, die mit viel Blimblim und exotischen Zutaten ihr köstliches Essen zubereiten.
Für die Frauen im Landkreis Haßberge muss das kein Traum bleiben. Die Landfrauen des Bayerischen Bauernverbandes sind wieder unterwegs und kochen nach Ladenschluss in Rewe-Märkten in ganz Bayern. Am Donnerstag wurde im Rewe-Markt von Stefan Helmreich in Ebelsbach aufgetischt – aber ohne viele Extrawürstchen: Regionale und saisonale Produkte sind nämlich das Steckenpferd der Landfrauen, wie Kreisbäuerin Cäcilie Werner sagt.
Sie freute sich zusammen mit der Köchin des Abends, der stellvertretenden Kreisbäuerin Petra Grimmer, über die knapp 30 Frauen, die der Einladung zum Kochabend inklusive Verkostung gefolgt waren. „Gesunde Ernährung ist sehr wichtig. Deshalb bieten wir auch Kochkurse für Erwachsene an“, sagt Werner. Der Bauernverband in Kooperation mit den Rewe-Märkten und dem BBV-Bildungswerk stellt dafür eine mobile Küche samt aller Gerätschaften zur Verfügung, die jeden Abend in einem anderen Markt aufgebaut wird. „Das ist praktisch, da muss man überhaupt nichts abwaschen. Die Küche geht zurück, wie sie ist“, erklärt Werner. Vorab schon für alle, die den Kochabend verpasst haben: Am Montag, 24. April, kochen die Landfrauen im Rewe-Markt in der Schweinfurter Straße in Haßfurt.
Auf was die Ernährungsfrauen Wert legen, platzierte Petra Grimmer bei der Kochshow auf dem Teller: Rote Beete, beispielsweise. „Das hat ja auch noch jeder im Keller und es ist bei der Ernährung sehr wichtig“, sagt die Köchin. Wichtig für alle, die Probleme mit dem Kreislauf und dem Herz haben und auch mit Gicht zu tun haben. „Die jungen Leute essen kaum noch rote Beete, aber sie hat sehr viele Vitamine.“
Schwuppdiwupp war der Rote-Beete-Dip in wenigen Minuten fertig. „Man muss in der Küche auch die Technik benutzen“, gestand Petra Grimmer und zog am Schnürchen ihres Multischneiders. Petra Grimmer erklärte neben dem Rühren und Braten, verriet allerhand kostenlose Tipps und verkochte sich tatsächlich nicht: „Sehr lecker“, war die Antwort der interessierten Frauen nach jedem Menü-Gang, und diese waren für einen zweistündigen Kochabend doch recht zahlreich: Kräutersuppe, Hackfleischröllchen, Ofenknödel, Geschnetzeltes und für den süßen Abschluss noch eine Mohnmousse. Bei letzterer stand der Küchenfeind vieler Frauen auf der Liste: Gelatine. „Viele haben ja fast Angst davor, diese zu verwenden.“ Damit es aber keine Gummibärchen gibt, dürfe die Gelatine im Wasser nicht kochen. Wird die Schlagsahne nicht steif, stellt man sie kurz in den Froster, dann lässt sie sich am besten schlagen. Und dass die getrockneten Kräuter auch wirklich schmecken? „In der Hand aufreiben, dann werden sie gebrochen und das Aroma kommt noch mal raus“, informiert Petra Grimmer.