Reinhold Beckmann ist vor allem als Sportschau-Moderator und Talkshow-Gastgeber bekannt. Aber das ist nur die eine Seite eines Mannes, der schon seit seiner Kindheit die Musik und das Gitarrenspiel liebt. In Eltmann zeigte er, dass die Musik seine große Leidenschaft ist und er auch singen kann. Mit Ohrwürmern wie „Bremen“ oder „Charlotte“ brachte er die ganze Stadthalle zum Mitsingen.
„Hallo Eltmann, hier bei euch beginnt der Süden und was ich gleich zu Beginn gelernt habe: Die Bürger von Eltmann nennen sich Eltmänner. Was sagt die Gleichstellungsbeauftragte dazu? Wäre die nicht für Eltfrauen?“, begrüßte Beckmann sein Publikum. „Und außerdem habe ich bei Sandra Aumüller noch erfahren, dass euer Bürgermeister ja schon fast 20 Jahre im Amt ist. Das ist ja länger als Angela Merkel!“
Musik macht glücklich
Als er dann noch den Hinweis eines Freundes draufsetzte, „Du kannst alle großen Säle, in denen du warst, vergessen. Erst wenn du in der Stadthalle von Eltmann auftrittst, hast du es geschafft“, hatte er seine Gäste für sich gewonnen und die rund 200 Konzertbesucher gingen auch von Anfang an begeistert mit.
Viele Besucher waren sicherlich auch gekommen, um den berühmten Sportmoderator einfach einmal von seiner anderen Seite zu erleben. „Schon als 15-Jähriger hatte ich eine kleine Band, ich ging auch viel zu Konzerten und habe mir sogar einmal überlegt, ob ich nicht Musik studieren sollte. Musik ist für mich schon immer von besonderer Bedeutung gewesen.“ Dann absolviert er jedoch eine Ausbildung als Radio-, Fernseh- und Videotechniker und studierte anschließend Germanistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften in Köln, wo er zwölf Jahre lang lebte. Mittlerweile lebt er seit 27 Jahren wieder in Hamburg.
Anfang bei Inas Nacht
Als Fußball-Experte in der Sportschau erreichte er eine besondere Fernsehpräsenz, ist aber auch durch Talkshows und Dokumentationen bekannt geworden. Über seinen Weg zur Musik sagt er: „Musik macht einfach glücklich. Ich habe schon immer Musik gemacht und als Berufsmusiker erwartet dich auch eine große Freude.“ Die Initialzündung für seine Musikerkarriere sei ein Auftritt in der Sendung „Inas Nacht“ gewesen, wo er gemeinsam mit Gastgeberin Ina Müller sang. Das habe ihn nicht mehr losgelassen.
„Mit 63 Jahren jetzt mit einer eigenen Band mit eigenen Stücken und Texten aufzutreten, ist für mich ein tolles Geschenk. Bisher tourten wir eigentlich mehr durch Norddeutschland, jetzt tasten wir uns gerade nach Baden-Württemberg und Bayern vor und werden begeistert aufgenommen.“ In seinen Ansagen erzählte Beckmann, dass er im kleinen Twistringen, einer „katholischen Enklave“, aufgewachsen ist und dort auch viel Gemeinschaftsgefühl erlebte. So spielte der Ort auch in seinen Liedern eine Rolle – darin ging es oft um seine Kindheit und Jugendstreiche. Aber auch die vielen Begegnungen fanden Eingang in seine Texte.
Situationen aus dem Leben
Bei seinem Konzert präsentierte er auch eine ganze Reihe an Liedern von seiner neuen CD „Freispiel“. Auf dieser greift er viele Situationen aus dem Leben auf. Beckmann spielte mit seiner Gitarre einige Solostücke, hatte jedoch auch seine Band dabei.
Mit seinem Song „Wohin in dieser Welt?“ erinnerte er an den kleinen Jungen, der in der Türkei tot am Strand angespült wurde und damit an Flüchtlinge und Asylsuchende, für die er auch nach Lösungen aus der Politik fragte. Fast etwas nachdenklich und entschuldigend sagte er, er habe dies doch ansprechen wollen, weil es ihn so berühre und aus solchen Gründen engagiere er sich auch schon 20 Jahre lang in einem Netzwerk für Jugendliche in Hamburg.
Dazu passten auch seine Songs „Am Rande der Zeit“, wo es um die Zerrissenheit in der Welt geht oder „Gangster“ mit der Welt der „Zocker, Loser, Millionäre“.
Sofort lenkte er den Blick dann aber wieder auf seine Zuhörer. Dass Männer wehleidiger seien als Frauen, ließ er sich aus dem Publikum heraus bestätigen und untermauert das mit dem „Hypochondersong“, in dem es heißt: „Ich bin meine größte Sorge, bin ständig auf der Hut. Nicht lange her, ich wäre fast verendet, ich fürchte nur das Schlimmste, wenn das wehtut.“