Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Haßberge
Icon Pfeil nach unten
Haßbergkreis
Icon Pfeil nach unten

Von der Sucht, Rinder in Boxen zu treiben

Haßbergkreis

Von der Sucht, Rinder in Boxen zu treiben

    • |
    • |

    Willkommen also im Land der böhmischen Dörfer! Doch was sich durch Fremdwörter in etwa so anhört wie ein wildes Gemetzel oder eine Schießerei, das entpuppt sich beim genaueren Nachfragen als eine harmlose, aber ungewöhnliche Sportart. Und die kommt mal wieder aus Amerika. "Cattle" bedeutet "Rind", und beim "Penning" geht es darum, eben diese Rinder in einer gewissen Zeit in Boxen zu befördern. Vereinfacht gesagt: Die Sportler reiten auf Pferden und müssen so, entweder einzeln oder zu dritt im Team, die Rinder in einen vorgegebenen Bereich treiben.

    Wolfgang Borhegyi ist einer dieser begeisterten Rindertreiber. Der 37-Jährige, der mit Lebensgefährtin Linda und Tochter Lisa, 16 Pferden, sieben Ponys, vier Esel und einen Hund auf einem Hof bei Burghaslach wohnt, hat zusammen mit Klaus Kratz aufgrund der geeigneten Reitanlage die Wettkämpfe an das Haßfurter Mooswäldchen geholt. National Cutting Horse Association (NCHA) lautet der Verband, bei dem Borhegyi als Sportwart, der aus Eichenau bei Fürstenfeldbruck kommende Kratz als Vizepräsident tätig ist.

    Beide werden als aktive Sportler auch in Haßfurt auf Pferden zu sehen sein. Kratz mit Frau Christa und Sohn Tobias als amtierende Welt- und Europameister im Team-Penning, Borhegyi als Deutscher Meister, Europameister und jüngst qualifiziert für die World Championships in Texas. Fünf größere Turniere hat er in den letzten Wochen erst gewonnen, führt die so genannte Highpointlist der NCHA an. Über die Empfehlung eines Freundes kam der ehemalige Spring- und Westernreiter zum Cutting und zum Penning. "Blut geleckt" hat er recht schnell, "und mittlerweile ist das wie eine Sucht".

    Von einem Lieferanten aus Tauberbischofsheim kommt die stolze Anzahl von 120 Leih-Rindern bereits am Donnerstag nach Haßfurt. "Respekt vor den Pferden" hätten sie schon, wären aber auch schlau. Schon nach einer Veranstaltung wüssten die Rinder, die über eine Art Gangway vom Stall auf die Anlage geschickt werden, wo der Hase läuft, dass es sich lediglich um ein Spiel handelt. Rund 30 Teams werden am Mooswäldchen am Wochenende zeigen, wie unterhaltsam das auch für das Publikum sein kann.

    Los geht die Veranstaltung am kommenden Freitag um 11 Uhr sowie Samstag und Sonntag jeweils ab 13 Uhr. Bis zum Einbruch der Dunkelheit wird bei freiem Eintritt außergewöhnlicher Sport geboten, ehe die zu den Wettkämpfen passende Musik, unterhaltsame Programmpunkte, eine Westernkleider- und Reitsport-Ausstellung, ein Bierzelt und Stände für das leibliche Wohl bis spät am Abend die Wettbewerbe ergänzen. Natürlich werden auch Steaks gegrillt. Die teilnehmenden Rinder müssen aber keine Angst haben. "Die kommen alle wieder heil zurück zum Lieferanten", lacht Wolfgang Borhegyi.

    Weitere Infos über die Veranstal-
    tung gibt es im Internet unter
    www.ncha.de und telefonisch
    unter 09552/921911 bzw.
    0172/8211891.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden