Ackermann muss es ja wissen. Der Königsbrunner, der sich frühmorgens um 5 Uhr in sein Auto setzte, um rechtzeitig die Schau zu erreichen, ist Vorsitzender des Deutschen Foxterrier-Verbandes (DFV), Landesgruppe Bayern. "Fast ein Muss" sei es für die Züchter, so eine Schau zu besuchen. Denn der DFV-Richterobmann Martin Wedler aus Petersdorf und die Zuchtrichteranwärterin Evelyn Erler kamen auch nach Haßfurt. Und vergaben mit geschultem Auge Formwerte und Anwartschaften.
Soll heißen: Zunächst präsentierten die Züchter ihre Foxterrier in einem Vorführring, dann wurden die Tiere auf einen Tisch gesetzt und von Wedler und Erler nach verschiedenen Kriterien bewertet. "Von Kopf bis Pfoten", wie Ackermann erklärte. Eine Auszeichnung macht die eigene Zucht dann natürlich noch wertvoller. Bis hin zu Championstiteln können die Hundefrauchen und -herrchen ihre Lieblinge führen.
Alleine um perfekte Äußerlichkeiten ging es bei der Schau Haßfurt. Um "schöne Foxels", wie Tierfreund Ackermann sich ausdrückt, um gut getragene Kippohren, die Augen, eine schöne Halslinie, schmale Schultern, einen kurzen Rücken, möglichst wenig Zahnfehler und ein passendes Gangwerk. Ein wenig seltsam sah es schon aus, wenn die Richter die Terrier an den Pfoten packten und in die Schnauze schauten. Aber Schönheit hat halt ihren Preis und bedeutet, dass man auch mal im Regen ausharren muss, um beurteilt zu werden.
Und weite Wege mussten die Tiere auch in Kauf nehmen. Aus dem Westen Deutschlands kamen die Züchter. Sogar aus Tschechien und der Schweiz reisten die Hundeliebhaber an. "Ein deutscher Siegertitel lohnt den Aufwand", weiß Ackermann. Arvania's Boreas lautet der exotische Name von Esther Bergers Hund. Die Eidgenossin und ihr Glatthaar-Rüde mussten genauso wie die Drahthaar-Hündin Jenifer Tajfun und ihr Herrchen aus Tschechien einige Kilometer auf sich nehmen, um am Sonntag vor Ort zu sein.
Ebenfalls anwesend: Friedrich-Wilhelm Schöneberg aus Herford, der mit Daro von der Bismarckquelle einen echten Seriensieger dabei hatte. 27 Schauen gewann er bereits. "Herford und Haßfurt, das passt doch irgendwie gut zusammen", freute sich Bartträger Schöneberg trotz des schlechten Wetters, während er Daro bürstete und puderte. Erst dann darf ein Foto gemacht werden. Rausgeputzt vom Herrchen. Als der Regen einsetzte, mussten die Hunde vorübergehend wieder in ihre kleinen Transport-Container.
Carisma of Fair Play, Naddel von Scheuerfeld, Donna-Doria vom Bogener Land oder Baccleus von den schönen Bergen. Einfach nur Fiffi hieß keiner der Foxterrier. Schönheit definiert sich manchmal halt auch über einen Namen. Uschka vom Knetzberg hat Willi Schnös seinen Hund genannt. Der Knetzgauer Hundezüchter hielt als einziger Vertreter die Fahnen des Landkreises aufrecht.
Ach ja: Da viele Züchter aus Westfalen nach Haßfurt gereist waren, stand natürlich auch das Fußball-Länderspiel am kommenden Mittwoch in Dortmund im Mittelpunkt der Unterhaltungen am Rande. Die viel gescholtene deutsche Auswahl trifft da auf die Elf der Schotten. Die werden bekanntlich von Berti Vogts trainiert. Dessen Spitzname lautete einst "Terrier". Einer von denen, die in Haßfurt zur Schau gestellt wurden, dürfte Rudi Völlers Truppe vorher ruhig mal in den Hintern beißen, damit das im Westfalenstadion was wird. Wenn die Hündchen nur nicht so lieb und freundlich wären . . .