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KÖNIGSBERG: Vor dem sicheren Tod gerettet

KÖNIGSBERG

Vor dem sicheren Tod gerettet

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    (rn) Als Kerstin Gollbach von einer Schulung aus dem ungarischen Städtchen Szank wieder nach Königsberg zurückkehrte, staunte ihr Lebensgefährte Armin Vogt nicht schlecht. Im Gepäck hatte die 37-Jährige nicht die typischen Urlaubsmitbringsel, sondern Hundewelpen. Und davon nicht zwei oder drei, sondern fünf. Und weil in der Wohnung bereits die beiden Vierbeiner Leila und Luzie zu Hause sind, sorgen nun sieben Hunde für Trubel.

    Kerstin Gollbach rettete die erst zwei Wochen alten Vierbeiner, vermutlich Labrador-Mischlinge, vor dem sicheren Tod. Nachdem sie bereits seit fünf Jahren bei der Rettungshundestaffel des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) im Kreis Haßberge engagiert ist, macht Gollbach nun eine Ausbildung zur Krankengymnastin für Hunde und andere Kleintiere.

    Im Rahmen ihrer Ausbildung, deren Praxisteil in der deutschen Ausbildungsstätte für Hundephysiotherapeuten (DAHP) in Szank in der Puszta stattfand, war sie auf einem Bauernhof unterwegs. „Da stand eine Frau mit einem Einkaufskorb“, erinnert sie sich an ihre erste Begegnung mit den Hundebabys. „Ich habe mitbekommen, dass sie die Tiere, die sie angeblich auf dem Weg gefunden hat, töten lassen wollte.“

    Wie auf der Säuglingsstation

    Da brauchte Gollbach nicht lange nachzudenken. Sie hielt Rücksprache mit der Hundestaffel-Tierärztin Brigitte Fiedler und entschloss sich kurzerhand, das Leben der Vierbeiner zu retten. Inzwischen gleicht ihr Wohnzimmer in Königsberg fast der Babystation einer Entbindungsklinik. Alle vier Stunden wollen Snow, Lucky, Korki, Harald und Herr Lüttge – so die Namen der neuen Familienmitglieder – ihre Nuckelflaschen mit Spezial-Milch. Zudem ist das Wort „stubenrein“ für sie ein Fremdwort, sodass regelmäßig Windeln gewechselt werden müssen. Damit die fünf Geschwister ruhig und warm schlafen können, bekommen sie Wärmflaschen in Luzies große Transportbox gelegt. Sobald alle ihre Augen geöffnet haben, ziehen sie im Esszimmer in ein „Welpengehege“.

    Kerstin Gollbach kann die anfallenden Arbeiten alleine nicht bewältigen. Neben ihrer Tochter Lisa und Freund Armin Vogt, der ebenfalls ehrenamtlich bei der Rettungshundestaffel ist, springen auch viele Freunde als „Hundepfleger“ ein. Sechs Wochen wird es noch dauern bis die „Fünflinge“ aus dem Gröbsten heraus sind und selbst Nahrung aufnehmen können. „Die Pflege ist sehr zeitintensiv“, räumt Vogt ein, glaubt aber: „Ich hätte in ihrer Situation genauso reagiert.“ Auch wenn natürlich für den Verbrauch von Windeln, Softtüchern und Milchpulver auch einiges an Kosten anfällt. Doch überwiegt die Freude darüber, die Welpen Tod gerettet zu haben. „Ich hoffe“, sagt Kerstin Gollbach, „dass wir alle fünf Hundebabys in sechs bis acht Wochen bei Tierliebhabern unterbringen.“

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