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OBERSCHWAPPACH: Warum jedes Werk seine eigene Geschichte hat

OBERSCHWAPPACH

Warum jedes Werk seine eigene Geschichte hat

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    „Unter Druck“ heißt die neueste Ausstellung des Galeristenehepaars Egon Stumpf und Eleonore Schmidts-Stumpf (links) im Schloss Oberschwappach mit Arbeiten von Kristin Finsterbusch aus Würzburg (Mitte), Karin Brosa aus Essen/Marburg (Zweite von rechts), Rainer Funk aus Nürnberg (rechts) sowie Markus Lörwald aus Düsseldorf und Patrik Fauck aus Leipzig.
    „Unter Druck“ heißt die neueste Ausstellung des Galeristenehepaars Egon Stumpf und Eleonore Schmidts-Stumpf (links) im Schloss Oberschwappach mit Arbeiten von Kristin Finsterbusch aus Würzburg (Mitte), Karin Brosa aus Essen/Marburg (Zweite von rechts), Rainer Funk aus Nürnberg (rechts) sowie Markus Lörwald aus Düsseldorf und Patrik Fauck aus Leipzig. Foto: Foto: Ulrike Langer

    Im Schloss Oberschwappach gibt es seit Samstagabend wieder vieles im wahrsten Sinne des Wortes zu entdecken. Denn die neueste Ausstellung des Galeristenehepaars Egon Stumpf und Eleonore Schmidts-Stumpf „Unter Druck“ zeigt eine ganz besondere Auswahl an druckgrafischen Werken. Zudem ist das Publikum eingeladen, sich in die Bildersprache der einzelnen Künstler einzufühlen. So dass sich ihnen, wie es Egon Stumpf formulierte, „neue Fenster und Türen und auch neue Perspektiven und Ausblicke auf die Welt öffnen, in der wir zu leben gezwungen sind.“

    Für Egon Stumpf und seine Frau ist die Vielfalt der Kunst der zentrale Ausdruck für die Freiheit der Kunst. Diesem Motto sehen sie sich mit ihrer kuratorischen Arbeit in ihrer kleinen Galerie im Saal in Eschenau verpflichtet. Ihre neueste Ausstellung widmet sich mit Arbeiten von Kristin Finsterbusch aus Würzburg, Markus Lörwald aus Düsseldorf, Karin Brosa aus Essen/Marburg, Patrik Fauck aus Leipzig und Rainer Funk aus Nürnberg der Druckgrafik. „Damit wird das spätbarocke Schloss Oberschwappach zu einem Zentrum grafischer Kunst in Deutschland“, sagte Egon Stumpf bei der Vernissage. „Damit soll nicht gesagt werden, dass es nicht noch viele andere bedeutende druckgrafische Ideen, ja Konzepte gibt. Aber eine solche Auswahl wie in der Ausstellung ,Unter Druck‘ ist erstmals so zusammengestellt und bringt Arbeiten in die beeindruckenden Räume des Schlosses, die als Überblick bezeichnet werden können für das, was heute in der druckgrafischen Welt experimentiert wird.“ So offenbart sich eine geballte Erfindungskraft in dieser Grafikschau, die auch durch ganz unterschiedliche Techniken besticht.

    Rainer Funk, der die Weichgrundätzung (Vernis Mou) bevorzugt, zeigt kleinformatige Drucke, die seine Eindrücke von Reisen nach Asien oder Afrika wiedergeben. Sein Thema sind Träume der Menschen in unserer Zeit von verlorenen Paradiesen. Fernweh nicht nur als protziger Konsum des Exotischen, sondern als Eintauchen in die Vielfalt einer Welt, die uns unerschöpfliche Quelle sein kann, wenn wir bereit sind, hinzuschauen.

    Auf dass die Gedanken schweifen

    Kristin Finsterbusch hingegen fasziniert mit phantasievollen Grafiken in verschiedenen Tiefdruckverfahren. Sie konfrontiert den Betrachter in ihren Bildern mit bekannten Dingen, die aber in ihrer Darstellung nicht real sind. Denn sie setzt Subjekte oder Objekte in eine neue Beziehung, weckt Assoziationen und regt an, die Gedanken schweifen zu lassen.

    „Meine Motive stammen aus alltäglichen Beobachtungen, die ich verändere und – auch politisch – kommentiere“, sagte Karin Brosa über ihre Arbeiten. So hat jedes ihrer Bilder, für die sie nicht nur viele verschiedene einzelne Techniken verwendet, sondern auch schon einmal Siebdruck und Radierung kombiniert, eine eigene Geschichte. Wobei hin und wieder auch Humor in ihren Werken aufblitzt. Auch ihr ist es wichtig, dass sich jeder Betrachter in ihre Bildsprache versenkt und sich selbst einen Reim auf das Gesehene macht.

    Die Bilder von Patrick Fauck, der sich unter anderem auch mit dem seltenen Lichtdruck beschäftigt, zeugen von seiner Lust an der Drucktechnik. Alle druckgrafischen Disziplinen ziehen ihn in den Bann, denn dort herrscht für ihn überall Neugier, Faszination, Kunstwollen und Tatendrang. So erarbeitet er seine gesamte Bildsprache über die Drucktechnik. Er ist ein genauer Beobachter der Menschen und der Umwelt und zeichnet daraus eine neue Aussage, die durchaus humorvoll und ironisch sein kann und zum Schmunzeln anregt.

    Markus Lörwald schließlich beeindruckt nicht nur mit seinen Bildern in der Intagliotypie, einer modernen Form des Tiefdrucks, sondern auch mit seinen Holzschnitten auf das Material Filz. Sein Ziel ist, die Kombination von analogen und digitalen Techniken zu perfektionieren. (ger)

    Die Ausstellung ist noch bis 20. Oktober jeweils sonn- und feiertags von 14 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung unter Tel. (0 95 27) 81 05 01 zu sehen.

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