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HOFHEIM: Warum Raucher kein neues Gesetz brauchen

HOFHEIM

Warum Raucher kein neues Gesetz brauchen

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    WaltraudKurzeja
    WaltraudKurzeja

    Waltraud Kurzeja, 65 Jahre, aus Burkardroth ist Raucherin. Dennoch lässt sie die Zigarette im Auto aus. Einerseits „lenkt mich das vom Verkehr ab“, weil so die komplette Aufmerksamkeit nicht mehr dem Autofahren gewidmet ist und außerdem, so Kurzeja, „gibt es Dreck und Gestank“ im Auto. Runtergefallene Asche und kalter Rauch haben ihrer Meinung nach nichts im Fahrzeug zu suchen. Gerade auch deshalb, sagt sie, weil der Fahrgastraum ein „kleiner Raum ist“, in dem sich der Rauch sammelt und konzentriert. Das Einführen eines Verbotes hält Waltraud Kurzeja dennoch für unnötig. Das Appellieren an die eigene Vernunft sollte in diesem Fall eigentlich genügen, „gerade, wenn Kinder mit im Auto sind“.

    Karl Hahn, 68 Jahre, aus Bundorf ist bekennender Nichtraucher und hat „noch nie eine Zigarette angerührt“, wie er mit einem breiten Lächeln sagt. Auch er ist gegen das Rauchen im Auto. Auch und vor allem dann, wenn Kinder im Fahrzeug mitfahren. Wenn er mit Rauchern im Auto verreist, werden regelmäßige Pausen eingelegt, sodass „der Affenqualm nicht im Auto“ ist, sondern die Sucht auf dem Rastplatz befriedigt werden kann.

    Ein Verbot oder gar ein Gesetz diesbezüglich brauche es seiner Meinung nach aber nicht, „wir haben schon genug Gesetze“, und außerdem sollte jeder vernünftig genug sein, vor allem bei kleinen und minderjährigen Mitfahrern, im Auto nicht zu rauchen.

    Markus Klimach, 19 Jahre, aus Krum raucht gelegentlich Pfeife, „das dann aber nicht im Auto“. Und gegen das Anzünden der Zigarette oder Pfeife im Auto hat er auch einige Gründe. Er bezeichnet es als „dumm und gefährlich“. So kann runtergefallene Asche im Fußraum landen und hineinbrennen, sodass im schlimmsten Fall „Giftstoffe aus dem Teppich austreten“. Wenn dann noch während der Fahrt versucht wird, die Asche dort zu beseitigen, ist die „Unfallgefahr sehr groß“, so Klimach. Dass das Rauchen im Auto offiziell verboten werden soll, bewertet er als Eingriff in den Privatbesitz der Bürger. „Das Auto ist ein Privatgegenstand“, wo die Regierung im Grunde nichts verbieten dürfe.

    Martin Rose, 56, aus Hofheim ist auf dem Marktplatz mit einer Zigarette zwischen den Fingern anzutreffen. Im Auto oder in der Wohnung rauche er jedoch nicht, berichtet Martin Rose. Der kalte Rauch hinterlasse vor allem im Auto eine „hässliche Farbe“ und nicht zuletzt „stinkt er“ natürlich auch sehr. Auch Martin Rose ist dafür, dass Kinder vor allem im Auto vor Zigarettenqualm geschützt werden müssen, aber auf das von der Bundesdrogenbeauftragten vorgeschlagene Gesetz angesprochen, ist er trotzdem dagegen, ein offizielles und generelles Rauchverbot im Auto einzuführen. Rose appelliert hierbei an die Fahrer und ist der klaren Meinung, die „eigene Vernunft sollte da ausreichen“.

    Horst Schleier, 55 Jahre, aus Riedbach ist Raucher, jedoch nicht im Auto. „Das habe ich mir abgewöhnt, sobald unsere Kinder auf die Welt kamen“, so Schleier. Aus diesem Grund raucht er auch nicht in der Wohnung. Bei langen Autofahrten können „ja regelmäßige Raucherpausen eingelegt werden“.

    Ein Verbot des Rauchens im Auto oder ein Gesetz kann Schleier sich durchaus vorstellen, denn der Schutz der Kinder vor Zigarettenqualm ist ihm sehr wichtig. So findet er es „in Ordnung“, wenn rauchende Autofahrer mit kleinen Mitfahrern verwarnt würden. Eine Strafe muss seiner Meinung nach allerdings nicht sein. „Der Staat kassiert schon genug“, schmunzelt er. Fotos: Johanna Ott

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