(kv) Besuch aus Frankreich hatte in den vergangenen zwei Wochen das Küchen-Team der Haßberg-Kliniken. Benoît Cottin aus Valence schwang im Rahmen eines Austauschprogramms der Bamberger Berufsschule zwei Wochen lang im Landkreis Haßberge den Kochlöffel – und lernte dabei die eine oder andere ihm unbekannte Speise kennen.
Was heißt Spätzle auf Französisch? Der Langenscheidt kennt kein Wort dafür. Und Benoît Cottin? Am besten wird es wohl sein, wenn der 17-Jährige zu Hause in Valence zum Kochlöffel greift, um das Gericht, das ihm in den letzten beiden Wochen in Deutschland besonders ans Herz gewachsen ist, seinen Mitschülern und der Familie zu erklären.
Bis Anfang dieser Woche hospitierte der junge Franzose 14 Tage lang bei Küchenchef Manfred Engel und lernte dabei alle Abläufe in einer Krankenhausküche kennen. Neuland für den Nachwuchs-Koch. Schließlich lernt er daheim in Valence in der Hotel- und Restaurantküche des Hotels „Best Western Clos Syrah“, in der nicht annähernd so viele Speisen in kurzer Zeit zubereitet werden müssen, wie in einer Krankenhausküche.
„Er wird wertvolle Erfahrungen mit nach Frankreich nehmen“, ist Manfred Engel, Küchenchef der Haßberg-Kliniken, davon überzeugt, dass der Austausch eine sinnvolle Einrichtung ist. Bereits seit Jahren kommen junge Köche aus dem Nachbarland ins Haßfurter Krankenhaus. Im Gegenzug machen sich Auszubildende aus der Küche der Haßberg-Kliniken für 14 Tage auf nach Frankreich. Christine Heusinger aus Schweinshaupten zum Beispiel lernte im November und Dezember des letzten Jahres die Hotel- und Restaurant-Küche in Valence kennen.
Jetzt kümmerte sie sich gemeinsam mit Küchenchef Manfred Engel um Benoît Cottin. „Die Verständigung war nicht immer einfach“, lacht die Auszubildende. Zwar hat sie bei ihrem Aufenthalt in Valence ein paar Brocken Französisch aufgeschnappt und auch der junge Franzose kennt zumindest einige deutsche Wörter. „Aber um sich richtig zu unterhalten genügt das natürlich nicht.“ Die Verständigung klappte trotzdem. „Wir haben englisch geredet“, berichtet Manfred Engel. Und wenn man damit nicht weiterkam? „Dann haben wir unsere Hände und Füße genutzt“, schmunzelt der Küchenchef.
Das reichte aus. „Die Zeit in Haßfurt war sehr schön“, erzählt Benoît Cottin, für den der Austausch der erste Besuch überhaupt in Deutschland war. Eine Rückkehr kann sich der junge Franzose gut vorstellen. „Als Koch hat man viele Möglichkeiten“, lacht er. Warum nicht auch eine Anstellung in einer deutschen Küche? Spätzle kann er jetzt ja bereits.