burgpreppach (bra) "Wasser - ein teures Gut" - dies werden die Burgpreppacher schon in naher Zukunft mehr als deutlich erfahren, liegt es doch mit ihren Anlagen im ganzen Gemeindegebiet im Argen. Folgende Situation stellt sich derzeit in der Marktgemeinde dar. Die zwei neuen Brunnen im Wasserschutzgebiet Gemeinfeld versorgen alle Gemeindeteile außer Ueschersdorf, Hohnhausen und Gemeinfeld. Diese Brunnen weisen eine stetig steigende Tendenz in der Nitratbelastung auf. Der aktueller Wert liegt bei 60 mg/l.
Das Geo-Team Dr. Hartmann hat ein Konzept erarbeitet, auf dessen Basis zahlreiche Verträge mit Landwirten geschlossen worden sind. Derzeit werden 15 000 Euro im Jahr für Ausgleichszahlungen ausgegeben. Um Mittel für die Erkundung des Einzugsgebietes freizusetzen, sind die Verträge mit den Landwirten in letzter Zeit ausgesetzt worden. Laut Dr. Hartmann wird ein Nitratrückgang aufgrund der Verträge bei den Bodenverhältnissen erst in vielen Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, zum Tragen kommen.
Angesicht des enormen Einzugsgebietes und der Ungewissheit über den Erfolg der Verträge stellt sich die Frage, ob nicht eine technische Lösung in Form einer Nitrat-Entfernungsanlage angestrebt werden sollte. Das WWA hält eine Untersuchung des Einzugsgebietes jedoch für sinnvoll. Es sei nie genau erkundet worden und die Basisstudie des Landesamt für Wasserwirtschaft sei keine ausreichende Grundlage. Vier Pegelmessstellen inklusive Pumpversuchen müssten errichtet werden. Ob es zu den dadurch anfallenden Kosten Zuschüsse gibt, ist ungewiss.
Wegen der hohen Nitratwerte wurde eine Ausnahmegenehmigung bis 2003 erteilt. Diese kann aber nur noch maximal um sechs Jahre verlängert werden. Dass jedoch bis im Jahr 2009 die Nitratwerte entsprechend zurückgegangen sind, erscheint heute eher unwahrscheinlich. Dies bedeutet, dass spätestens ab 2009 das Trinkwasser entsprechend aufbereitet werden muss.
Bei Hohnhausen stellt sich die Situation so dar, dass die Quelle koliforme Verunreinigungen aufweist. Die Maßnahmen, die von den Bürgern Hohnhausens selbst durchgeführt wurden, um die Situation zu verbessern, waren wirkungslos geblieben. Nach der ab 1. Januar 2003 geltenden Trinkwasserverordnung kann bei koliformen Verunreinigungen keine Ausnahmegenehmigung mehr erteilt werden. Somit führt kein Weg an der Einbeziehung Hohnhausens an die Burgpreppacher Wasserversorgung vorbei. Dies wird etwa 300 000 Euro kosten.
Als problematisch erweist sich jedoch die Zuschusssituation, da aufgrund des Wunsches der Gemeinde Hohnhausen seinerzeit bei der Förderung ausgenommen wurde und nun nicht so ohne weiteres wieder mit einbezogen werden kann. Selbst wenn, beläuft sich der Zuschuss auf bestenfalls 10 bis 20 Prozent. Die Aufrechterhaltung der Hohnhäuser Quelle hat sich also zwischenzeitlich als Fehler erwiesen. Die Nitratbelastung in Burgpreppach ist eindeutig geringer, als die bakterielle Verunreinigung des Hohnhäuser Wassers.
Hinsichtlich der Wasserversorgung Ueschersdorf wurde festgestellt, dass die Leistung des Brunnens nachlässt und saniert werden muss mit der Folge, dass die einzige Wasserquelle von Ueschersdorf still gelegt werden wird. Hier stellt sich das Problem, eine Notversorgung zu schaffen. Allerdings ist dies noch kein akutes Problem. Bei der Wasserversorgung "außen vor" ist Gemeinfeld, da diese ihr Trinkwasser von der Gemeinfelder Gruppe Maroldsweisach bekommen.
Beim Abwasser sind auch die Gemeinfelder dabei. Das Ingenieurbüro Werb hat eine Studie über die Abwassersituation erarbeitet und sie dem WWA vorgelegt. Die Gemeinden Fitzendorf und Leuzendorf sind hierbei nicht mit einbezogen, da sie über eigene Kläranlagen verfügen. Die ermittelten Kosten von ca. 6 Millionen Euro für eine Gesamtkläranlage stellen die Marktgemeinde Burgpreppach nach Aussagen von Schmidt und Denninger vor derzeit nicht lösbare finanzielle Probleme.
Das WWA wies daraufhin, dass sich die Zuschusssituation in der Zukunft auf keinen Fall verbessern werde. Um in die Dringlichkeitsliste aufgenommen zu werden, soll die Studie des Ingenieurbüros vorgelegt werden. Besonders die Situation in Burgpreppach und Ibind ist laut Janik "unhaltbar". Das Erdbecken erfülle maximal die Ausreinigungskriterien einer Dreikammer-Ausfaulgrube. Ein viele Meter langer Abwasserpilz belege zudem die permanente Gewässerverunreinigung. Deshalb komme man trotz der Finanzlage nicht an einer zügigen Umsetzung des Abwasserkonzeptes vorbei.