(uk) Die Einwohnerzahl in der Gemeinde Aidhausen geht zurück. Das sagte Bürgermeister Dieter Möhring bei der Bürgerversammlung der Gemeinde in Nassach. Waren im Jahr 2006 noch 1904 Bürger gemeldet, verringerte sich die Einwohnerzahl auf aktuell 1837. Die Geburtenzahlen sind weiter rückläufig und das wirke sich auf die Planung für die Plätze bei der Kindergartenbetreuung und im Schulwesen aus, so Möhring.
Erfreulich sei das sinkende Müllaufkommen in der Gemeinde. Dieses lag in den sechs Ortsteilen vor drei Jahren noch bei jährlich 191 Tonnen. Bis Ende 2009 sei es auf 168 Tonnen gesunken. Die Pro-Kopf-Verschuldung werde bis zum Jahresende 2010 von 288 Euro (2009) auf 257 Euro sinken. Ein zusätzliches Darlehen zur Finanzierung des Gemeindehaushalts sei nicht notwendig, so Möhring.
Die Trinkwassergebühr (Nassach: 1,15 Euro pro Kubikmeter; Kerbfeld: 3,10 Euro) und Kanalgebühr (2,80 Euro pro Kubikmeter) würden in Kürze steigen müssen, sagte der Bürgermeister. Wie bekannt sei, müsse die Gemeinde den Urangehalt im Trinkwasser durch aufwendiges Filtern reduzieren.
Möhring erinnerte daran, das es beim Urangehalt keinen gesetzlich festgelegten Grenzwert gebe, auch Experten seien sich uneins. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gebe als Grenzwert von Uran im Trinkwasser 15 Mikrogramm pro Liter an. Beide Trinkwasseranlagen der Gemeinde, in Rottenstein und in Nassach, liegen zurzeit bei rund 20 Mikrogramm Uran pro Liter. Dieser Wert soll durch Einbau einer speziellen Filteranlage reduziert werden.
Beim Abwasser stehen die Kanalsanierung in der Ortsdurchfahrt von Aidhausen und ein Umbau der Kläranlage an. Ob die notwendigen Investitionen beim Trinkwasser und Abwasser über die Erhöhung der Benutzungsgebühr oder über Umlagezahlungen abgewickelt werde, stehe noch nicht fest, so Möhring. Die Gemeinde bleibe bei Wasser und Kanal weiter Eigenversorger und werde diese Grundversorgung der Bürger nicht an „Monopol-Betreibergesellschaften“ verkaufen, so Möhring.
Für die Mauersanierung im Kirchenumfeld in Happertshausen soll die Neugestaltung über eine punktuelle Dorferneuerung abgewickelt werden. Hier seien Vorschläge und Wünsche von den Bürgern gefragt.
In der anschließenden Diskussion wurde gefragt, wo das Erdmaterial aus den Sandfängen der Gullys entsorgt werden solle. Da viele Bürger die Gullys vor ihren Häusern regelmäßig reinigen, fragten sie, ob dieses Material als Rest- oder Sondermüll zu behandeln sei. Möhring schlug vor, das vornehmlich erd- und sandhaltige Material im jeweiligen Container für Friedhofabfälle zu entsorgen.