Seit dem 1. September 2004 wirkte Claudia Winterstein als evangelische Pfarrerin in Hellingen, Altershausen-Sechsthal und Junkersdorf. Nach 17 Jahren übernimmt sie nun die Pfarrei in Zeil-Sand. In einem festlichen Gottesdienst, an dem viele Mitglieder ihrer drei Pfarreien teilnahmen, wurde sie am Samstagnachmittag in der großen Marienkirche in Königsberg verabschiedet.
Für die musikalische Umrahmung sorgten Kerstin Wrzosok an der Orgel und der Posaunenchor Junkersdorf-Unfinden. Geleitet wurde der Gottesdienst von Pfarrer Peter Hohlweg, Diakon Ulrich von Brockdorff und stellvertretendem Dekan Jan Lungfiel, der Pfarrerin Claudia Winterstein von ihrem Dienst in ihren bisherigen Gemeinden offiziell entpflichtete. In den Dank für ihre bisherigen Leistungen schloss er auch ihren Mann Markus ein, der ihr dabei immer hilfreich zur Seite gestanden habe.
Von katholischer Seite dankte Pastoralreferentin Claudia Nowak für die "angenehme ökumenische Zusammenarbeit", weitere Dankesworte gab es unter anderem von Bürgermeister Claus Bittenbrünn und Gerhard Hofmann aus Altershausen als Vertreter der Kirchenvorstände der drei Pfarrgemeinden. Die Kirchenvorstände hatten Abschiedsgeschenk einen Gartenliegestuhl dabei, auf dem Claudia Winterstein gleich einmal zur Probe liegen durfte. Vom Hellinger Frauenchor, den die Pfarrerin vor 15 Jahren ins Leben gerufen hatte, gab es ein Vogelhaus. Auch vom Posaunenchor Altershausen-Sechsthal gab es ein Geschenk.

Die scheidende Pfarrerin blickte in ihrer Predigt auf die vielen Highlights der vergangenen 17 Jahre zurück. Zum Schluss betonte sie: "Der Weg geht weiter, auch ohne mich, mit Pfarrer Peter Hohlweg und Diakon Ulrich von Brockdorff." Beiden dankte sie für die gute Zusammenarbeit. Worte des Dankes richtete Claudia Winterstein in ihrem Schlusswort auch an alle Gemeindemitglieder der drei Pfarrgemeinden, die sie nun verlässt.
Mit dem Wechsel nach Zeil tritt Pfarrerin Claudia Winterstein, die aus Thum im sächsischen Erzgebirge stammt, nach 17 Jahren erst ihre zweite Planstelle als Geistliche an. Im Gespräch mit dieser Redaktion erinnert sie sich an die ersten Erfahrungen, die sie machte, als sie nach Hellingen kam: "Da kommt ne junge Frau aus'm Osten. Da gab's schon Vorbehalte. Und die will was anpacken, verändern. Nicht leicht!" Denn ihr Vorgänger, Pfarrer Hans Schreiber, war über 30 Jahre auf der Stelle und viele Gemeindeglieder waren auf ihn geprägt. "Aber dennoch habe ich große Offenheit erlebt und mit der Zeit Wurzeln schlagen können", sagt Claudia Winterstein.

Außerdem beschreibt sie das unterschiedliche Verhalten der Gläubigen in den von ihr betreuten Ortsteilen: "Die Junkersdorfer treffen sich draußen und ratschen noch ein wenig und gehen erst beim Läuten in die Kirche. Die Hellinger kommen meist erst, wenn es zu Läuten anfängt von zuhause. In Altershausen kommt man direkt in die Kirche."
Ihre Schwerpunkte hatte sie in der Frauenarbeit und den Glaubenskursen gesetzt. Auf die Frage, ob es in ihrer Zeit als Pfarrerin in den Königsberger Ortsteilen etwas gegeben habe, das sie im Nachhinein nicht mehr machen würde, entgegnet Winterstein: "Kann ich jetzt so nicht sagen." Mit Blick auf ihre neue Stelle in Zeil und Sand sagt sie: "Ich freue mich auf viele gute und intensive Begegnungen. Möge diese gemeinsame Zeit für uns alle zum Segen werden, das ist mein Wunsch."