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HASSFURT: Welle geschlossen: Die Experten grübeln noch

HASSFURT

Welle geschlossen: Die Experten grübeln noch

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    Glänzendes Edelstahl: Unter dem Schwimmbecken in der „Welle“ in Haßfurt sind Rohre undicht.
    Glänzendes Edelstahl: Unter dem Schwimmbecken in der „Welle“ in Haßfurt sind Rohre undicht. Foto: Foto: Carolin Münzel

    Die Reparatur des leckgeschlagenen Schwimmbads „Die Welle“ am Haßfurter Schulzentrum dürfte kompliziert werden. Derzeit prüfe man verschiedene Vorgehensweisen, um den Schaden beheben zu können, teilte am Freitagnachmittag Horst Hofmann, Geschäftsführer des Schulzweckverbandes mit.

    Wie in der Freitagsausgabe berichtet, musste die Schwimmhalle geschlossen werden, weil es in den Rohren unter dem Becken offenbar Leckagen gibt. Man wurde auf die Havarie aufmerksam, weil täglich bis zu 8000 Liter Wasser fehlten. Offenbar seien Schweißnähte an den Edelstahlrohren durch Korrosion undicht geworden, sagt Hofmann. Schwimmbadwasser ist durch die aus hygienischen Gründen zugegebenen Chemikalien aggressiver als normales Wasser.

    Die undichten Stellen liegen wohl unter dem Nichtschwimmerbereich. Eine Möglichkeit sei, so Hofmann, an dieser Stelle den Beckenboden zu öffnen und die darunterliegenden Rohre auszuwechseln. „Diese Variante wollen wir aber möglichst vermeiden.“ Denn es könnte sein, dass es dann neue Probleme gibt – und zwar mit der Dichtigkeit des Beckens. Denn: Das Hallenbad ist im Jahr 2003 als damals eines der ersten Schwimmbäder mit einem Edelstahlbecken ausgestattet worden.

    „Da wurden große Edelstahlbauteile miteinander verschweißt“, erinnert sich Hofmann. Zwar ist ein solches Metallbecken leichter zu reinigen als zum Beispiel ein gefliestes Betonbecken, doch nun gibt es die Schwierigkeit, nach der Rohr-Reparatur das aufgeschnittene Metallbecken selbst wieder wasserdicht zu bekommen.

    Eine zweite Möglichkeit der Reparatur, die derzeit geprüft wird, ist die Variante, die Rohre von innen abzudichten. Man kennt eine vergleichbare Methode von der Reparatur maroder Abwasserkanäle: Von einem Spezialfahrzeug aus wird ein Kunststoffschlauch in den Kanal eingeblasen, der sich von innen an das Rohr anschmiegt und dann mit Epoxid- oder Polyesterharzen getränkt wird. Die Aushärtung erfolgt mit Warmwasser oder unter Einsatz von UV-Licht.

    Das Problem bei der Haßfurter „Welle“ ist, dass es bei den undichten Versorgungsleitungen unter dem Becken viele Biegungen gibt. Und da könnte das Einbringen des Abdichtmaterials in die Rohre schwierig werden, sagt Horst Hofmann.

    Neben diesen zwei Reparaturmöglichkeiten würden derzeit noch weitere Lösungsvorschläge von einem eingeschalteten Sachverständigen geprüft. Da noch keine Entscheidung gefallen sei, so Hofmann, auf welche Art und Weise man die Rohre wieder dicht bekommen will, könne man auch noch nichts über die Kosten sagen. Dass es aber nicht billig werden wird, hatte das Landratsamt bereits am Donnerstag anklingen lassen.

    Das Bad ging im Herbst 2003 in Betrieb. Gibt es da noch eine Gewährleistung? Die Garantie sei wohl längst abgelaufen, sagt Hofmann. Doch selbst wenn es noch Gewährleistung gäbe, wäre es schwierig, den Handwerkern unsachgemäßes Arbeiten nachzuweisen. Zwar sollte ein Bad auf jeden Fall 20 Jahre halten, doch seien die technischen Anlagen höchst komplex. „Da gibt es jedes Jahr was zu machen.“ Hofmann hofft, dass der Schulzweckverband als Bauherr und Eigentümer des Schwimmbades nicht ganz auf den Kosten sitzen bleiben muss. Denn: „Wir sind gegen Leitungsschäden bei der Bayerischen Versicherungskammer versichert.“

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