72 Mensch-Hund-Teams kämpften kürzlich um die schnellste Zeit. Laufend mit Hund (Canicross), auf dem Mountainbike mit Hund (Bikejöring) oder auf dem Tretroller mit Hund (Dogscooter) ging es über eine 4,6 Kilometer lange Strecke durch den Privatwald von Sebastian Freiherr von Rotenhahn. Die 1. Haßberge Open waren eine Idee von Siggi Hartung, der in Maroldsweisach die Geschäftsstelle des Fränkischen Schlittenhundesportvereins (FSSC) leitet. Seine Tochter Julia Ammon, die ebenfalls in Maroldsweisach wohnt, engagiert sich als Jugendwartin im Verein.
Der FSSC, der seit 28 Jahren in Lauf (Landkreis Nürnberger Land) das Franconia Open ausrichtet, wollte einen neuen Rennort für den Zughundesport etablieren. In Lauf gehen auch Gespanne mit bis zu zwölf Hunden an den Start. In Maroldsweisach waren nur Monosportler unterwegs, also Läufer, Roller- und Radfahrer mit ein bis zwei Hunden.
In der Kategorie Scooter fährt der Sportler auf einem Erwachsenen-Tretroller und unterstützt seinen Hund, der mit einer flexiblen Leine mit dem Roller Verbunden ist und diesen zieht. Um Zeiten wie der Europameister und deutsche Meister Marc Prins von 9,47 Minuten für 4,6 Kilometer zu schaffen, muss der Mensch ganz schön mitpedalen.
Marc Prins, der für den Schlittenhundesportverein (SCV) Hessenhounds startet, und mit seiner Frau Jule (amtierende Weltmeisterin und deutsche Meisterin) aus der Eifel angereist war, erreichte auch die beste Zeit bei den Läufern und bezwang die matschige Strecke in 12,48 Minuten.
Bewirtet wurden die Sportler vom Sportverein Maroldsweisach, dessen Vorstand rund um Ralf Beck dem Hundeverein Unterstützung zugesagt hatte. Für die Gastfreundschaft erntete das Team den Applaus der Teilnehmer.
Auch die Gemeinde stand dem FSSC von Anfang an zur Seite. Bürgermeister Wolfram Thein hat es sich nicht nehmen lassen, die Siegerehrung – zusammen mit dem Vereinsvorsitzenden Michael Mathes aus Leipzig – durchzuführen. „Es war eine gelungene Veranstaltung“, resümierte Thein. „Wir freuen uns, dass so viele Menschen den Weg nach Maroldsweisach gefunden haben, obwohl es nur eine Eintagesveranstaltung war.“
Sichtlich beeindruckt zeigte sich der Bürgermeister von der besten Zeit am Bike: In 8,33 Minuten flog Niklas Mohr von den Hessenhounds über die 4,6 Kilometer Strecke, die teilweise sehr matschig war und einige Höhenmeter beinhaltete.
Auch der Nachwuchs durfte ran: Familie Ogal war aus Hessen angereist, alle vier Kinder starten in dem Sport. Die elfjährige Stina Ogal ist amtierende Weltmeisterin im Canicross. Sie schaffte die Kinderstrecke mit einer Länge von 1,9 Kilometern in 2,57 Minuten.
Die Haßberge Open feierten eine gelungene Premiere: Tierarzt Matthias Roth hatte einen ruhigen Tag, es gab keine Verletzungen. Rennleiter Peter Lorenz bedankte sich für die Fairness unter den Mensch-Hund-Teams und machte den Teilnehmern schmackhaft, dass man versuchen werde, das Rennen im nächsten Jahr als Zweitagesrennen fortzuführen.


