Abschiednehmen fällt nie leicht, noch dazu wenn es sich bei der Person, die zu verabschieden ist, um jemanden handelt, den man ungern ziehen lässt. Das wurde im Gottesdienst am Sonntag in der Eltmanner Stadtpfarrkirche klar. Viele Gläubige waren gekommen, um ihren Pfarrer Thomas Klemm zu verabschieden. Dieser wird zum 1. August aus der Pfarrei ausscheiden und seine neue Arbeitsstelle als Pfarrvikar in Grettstadt in der Pfarreiengemeinschaft St. Christopherus Gochsheim antreten.
Gemeinsam mit vielen Ministranten aus den verschiedenen Teilen der Pfarreiengemeinschaft Main-Steigerwald zog Pfarrer Klemm mit seinen hauptamtlichen Mitarbeitern in die Kirche ein. Neben Dekan Stefan Gessner, Pfarrer Ottmar Pottler, Diakon Joachim Stapf, Pastoralreferentin Barbara Heinrich und dem mitarbeitenden Priester Marc Odah waren auch sein Vorgänger Pfarrer Siegfried Vogt, Gemeindereferentin Isabella Friedrich und der Pfarrer der evangelischen Gemeinde, Volker Gregori, gekommen. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Klara Viering, Lorenz Eirich, dem Frauenchor, den Bläsern und Wolfgang Krug an der Orgel.
In ihrer Begrüßung erinnerte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Julia Müller an die vielen Projekte, die unter Leitung von Thomas Klemm in Angriff genommen wurden. Müller dankte besonders für die offene und unkomplizierte Zusammenarbeit. „Ihre Weltoffenheit und die moderne Einstellung machten viele gute Gespräche möglich, in denen auch kritische Punkte konstruktiv erörtert werden konnten“, stellte die Pfarrgemeinderatsvorsitzende dem Geistlichen ein gutes Zeugnis aus.
Im Namen der Pfarreiengemeinschaft wünschte sie ihm viel Kraft und Gesundheit bei den Aufgaben an der neuen Arbeitsstelle. Pfarrer Klemm erinnerte in seiner Abschiedsrede daran, dass seine Arbeit in Eltmann nun genau da ende, wo sie vor Jahren begonnen habe: „Als ich vor acht Jahren hier eingezogen bin, haben auch so viele Menschen mit mir gefeiert. Ich werde die vielen Begegnungen mit Euch vermissen und doch eröffnet der Blick in die Zukunft wieder neue Perspektiven.“ In seiner Predigt äußerte Klemm vier Wünsche, die die Pfarreiengemeinschaft beherzigen soll: im Alltag zum Glauben stehen und aktiv leben, die Gastfreundschaft hochhalten, das Wort Gottes hören und lesen und sich daran erinnern, dass Jesus auf allen Wegen mitgeht. Klemm dankte allen hauptamtlichen Mitarbeitern und Laien sowie der Stadt Eltmann für die gute Zusammenarbeit während seiner Zeit in Eltmann und für die tatkräftige Unterstützung während seiner Erkrankung. Dekan Stefan Gessner dankte Klemm für die lebendige Verkündigung und wünschte Gesundheit und Gottes Segen in der neuen Pfarrei.
Bürgermeister Michael Ziegler sprach die Abschiedsworte im Namen der Stadt Eltmann, der Stadträte und im Namen des Bürgermeisters von Oberaurach, Thomas Sechser. „Abschied bedeutet immer Wehmut: Herzlichen Dank für die vielfältigen Aufgaben in den vielen Organisationen und Vereinigungen, die sie mit Bravour gemeistert haben.“ Ziegler überreichte ein Bild der Stadtpfarrkirche Eltmann, das Thomas Klemm an seine alte Arbeitsstelle erinnern soll.
„Für Sie war Ökumene selbstverständlich, das war die Grundlage einer guten Zusammenarbeit“, mit diesen Worten bedankte sich Pfarrer Volker Gregori und hatte das Medikament „Lutherol“ im Gepäck, das immer eingenommen werden kann, zur Stärkung des Glaubens und als Labsal für die Seele. Beim anschließenden Empfang in der Stadthalle hatten die Vereine und Organisationen aus allen Stadtteilen die Möglichkeit, sich von ihrem Pfarrer zu verabschieden. Eine besondere Freude machten die Kindergartenkinder aus den verschiedenen Ortsteilen mit dem Lied: „Wir woll'n dich wiedersehen.“ Die „Fidelen Weisbrunner“ spielten für ihren Pfarrer auf und sorgten für gute Stimmung.