Nicht nach Plan verlief die Sitzung des Hauptschulverbandes Ebelsbach am Donnerstag. Breitbrunns Bürgermeisterin Gertrud Bühl, deren Gemeinde gemeinsam mit Kirchlauter, Stettfeld und Ebelsbach Mitglied im Verband ist, kündigte an, dem Haushaltsplan für das laufende Jahr nicht zustimmen zu können. Hintergrund dafür ist die schwelende Auseinandersetzung über die Eigentumsverhältnisse des Schulgebäudes in Ebelsbach. Vor der Eingemeindung war dies der Schulverband Ebelsbach-Gleisenau-Schönbrunn, wodurch angenommen wurde, dass es nun der Hauptschulverband Ebelsbach sei. Seinerzeit wurde aber versäumt, die Eintragung im Grundbuch zu ändern, so dass noch heute der alte Schulverband dort verzeichnet ist.
Bühl wünschte sich ein Weiterkommen in gütlicher Weise, sah aber keine andere Möglichkeit, als ihre Stimme zu verweigern. Die Bürgermeisterin forderte die Übernahme der Schulanlage durch die Gemeinde Ebelsbach. Ebenfalls solle diese die restlichen Verbindlichkeiten in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro übernehmen, die noch aus der Schulhaussanierung in den 1990-er Jahren stamme. Bühl forderte eine zeitnahe Sitzung, in der das geklärt werde. Bürgermeister Karl-Heinz Kandler (Kirchlauter) unterstützte Bühl in ihrem Vorgehen und stellte ebenfalls seine Gegenstimme für den Haushaltsplan an, zumal weder Breitbrunner noch Kirchlauterer Kinder die Ebelsbacher Schule besuchen. Stettfelds Bürgermeister Alfons Hartlieb stellte schließlich den Antrag, den Beschluss über den Haushaltsplan zurückzustellen, was dann auch einstimmig beschlossen wurde.
Hartlieb monierte ebenfalls, dass er über den vorübergehenden Einzug des Kindergartens Ebelsbach in das teilweise leer stehende Gebäude erst aus der Zeitung erfahren habe. Zudem seien im Haushaltsplan keine Mieteinnahmen kalkuliert. Er sehe sich vor vollendete Tatsachen gestellt und hätte sich eine frühzeitige Information seitens des Verbandsvorsitzenden Walter Ziegler gewünscht. Dieser hielt dagegen, dass sich durch die Mieteinnahmen die finanzielle Situation des Hauptschulverbandes verbessere und er als Vorsitzender den Einzug in das Schulgebäude beschließen könne.
Der nun noch nicht beschlossene Haushalt sieht Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt von 620 050 Euro und im Vermögenshaushalt von 247 500 Euro vor. Größte Ausgabeposten im Vermögenshaushalt sind der Schuldendienst (159 000 Euro) und der neue Glasfaseranschluss (70 000 Euro). Die Schulverbandsumlage ist mit insgesamt 324 050 Euro kalkuliert, wovon Breitbrunn rund 48 000 Euro, Kirchlauter rund 67 000 Euro, Stettfeld rund 51 000 Euro und Ebelsbach rund 157 000 Euro zu zahlen hätte.