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HASSFURT: Wenn die volle Montur sich mit Wasser vollsaugt

HASSFURT

Wenn die volle Montur sich mit Wasser vollsaugt

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    Wer mit dem Feuerwehr-Schutzanzug samt Handschuhen und Helm ins Wasser gerät, hat schwer zu kämpfen, um nicht nach unten gezogen zu werden.
    Wer mit dem Feuerwehr-Schutzanzug samt Handschuhen und Helm ins Wasser gerät, hat schwer zu kämpfen, um nicht nach unten gezogen zu werden. Foto: Foto: Christian Licha

    Normal arbeitet die Freiwillige Feuerwehr mit Wasser. Was aber, wenn ein Kamerad plötzlich in tiefes Wasser gerät? Um dies zu erkunden, trafen sich rund zwanzig Ehrenamtliche der Feuerwehren Ebern, Untermerzbach, Rentweinsdorf und Pfarrweisach im Haßfurter Freibad. Organisiert wurde das Ganze von Kreisbrandinspektor Thomas Habermann und Matthias Benkert von der Wasserwacht Haßfurt.

    Im gesperrten Schwimmerbecken wurde den Rettern die Möglichkeit gegeben, in voller Schutzausrüstung ins Wasser zu gehen. Hierbei sollte der Ernstfall nachgestellt werden, wenn sich eine Einsatzstelle an einem Gewässer befindet oder Hochwasseralarm ist. So ist zum Beispiel vor einiger Zeit ein Kamerad aus Südbayern ums Leben gekommen, weil er unbeabsichtigt ins Hochwasser fiel und abgetrieben wurde.

    „Bei nur noch 34 Grad Körpertemperatur wird das Bewusstsein stark getrübt und bei 33 Grad hört das Herz auf zu schlagen“ erklärte Stephan Schneider, Einsatzleiter der Wasserwacht. Deshalb ist es für eine ins Wasser gefallene Person wichtig, nicht wild um sich zu schlagen, sondern sich zusammenzukauern, weil hierbei die Körpertemperatur noch am besten gehalten werden kann. Sinnvoll für den Einsatz am Wasser ist immer eine Schwimmweste, denn so kann der Kopf dauerhaft über der Wasserlinie gehalten werden.

    „Am Anfang ging es noch, aber dann hat sich die Kleidung mit Wasser vollgesaugt, dann war es echt kalt. Eine Luftblase befand sich bei mir am Bauch und dann bin ich immer nach hinten gefallen. Ich war echt froh, als ich wieder draußen war.“ Das erzählte Katrin Habermann aus Unterpreppach, die als einzige Frau ins Freibadbecken ging.

    Mit einer Wathose bekleidet, sprang der Ebener Simon Gerstenkorn ins Wasser. Danach berichtete er, dass – als die Hose sehr schnell voll Wasser lief – er die Orientierung verlor.

    Begleitet wurde die Übung von 25 Wasserrettern und Tauchern der Wasserwacht Haßfurt, die die Feuerwehrangehörigen im Wasser begleiteten und für deren Sicherheit sorgten.

    Kreisbrandinspektor Thomas Habermann war voll zufrieden mit der Übung und bat alle Teilnehmenden sich als Multiplikatoren zu betätigen und ihren Kameraden, die nicht dabei waren, von ihren Erfahrungen zu berichten. Einen großen Dank sprachen alle dem Verantwortlichen im Haßfurter Schwimmbad, Günther Schleelein, und dem Stadtwerk Haßfurt aus, dass diese ungewöhnliche Übung unkompliziert ermöglicht wurde. Für nächstes Jahr ist Ähnliches geplant. Und zwar sollen dann die Feuerwehrler im Eissportstadion üben, sich auf dem glatten Untergrund fortzubewegen.

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