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HUMPRECHTSHAUSEN: Wenn ein ganzes Dorf im „Rock im Wald“-Fieber ist

HUMPRECHTSHAUSEN

Wenn ein ganzes Dorf im „Rock im Wald“-Fieber ist

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    2009: Die „Fete unter Lichterketten“ hat sich bis zu seiner 13. Auflage bereits einen sehr guten Ruf erarbeitet.
    2009: Die „Fete unter Lichterketten“ hat sich bis zu seiner 13. Auflage bereits einen sehr guten Ruf erarbeitet. Foto: Foto: Ulrich Kind

    „Ab März geht das Fieber an“, erzählte Armin Nikolaus aus Humprechtshausen. Er spricht über eines der bekanntesten Open-Air-Festivals im Raum Hofheim: „Rock im Wald“.

    In diesem Sommer steigt es zum 20. Mal. Zum Auftakt am Freitag spielte „Barbed Wire“, an diesem Samstag kommen „Heaven“ und die „Flying Helmets“.

    Bereits Tage im Voraus werden Bars, Cafés und Verzehrstände aufgebaut. Während dieser Tage ist Humprechtshausen auf den Beinen – „ganz Humprechtshausen“, weiß Nikolaus: „Viele Helfer bringen sogar ihre Kinder mit zum Aufbauen.“ Außerdem kämen viele Jugendliche, um den Arbeitern unter die Arme zu greifen „Aber am Montag müssen dann die Rentner abbauen“, gibt er lächelnd zu.

    Dass das ganze Dorf hinter dem Festival steht, war nicht immer der Fall. Als „Rock im Wald“ 1995 zum ersten Mal stattfand, reagierten die Bewohner zunächst skeptisch. Vergleichbare Feste gab es in der Umgebung nicht.

    2014.
    2014. Foto: Foto: Ulrich Kind

    Und Armin Nikolaus musste zugeben, dass „Rock im Wald“ zu Beginn mehr oder weniger eine „Schnapsidee“ war. „Ausschlaggebend war unsere junge Vereinsvorstandschaft. Man wollte etwas für die Jugendlichen machen.“

    Allerdings war der erste Anlauf eher ein Reinfall als ein Erfolg. Mit gerade einmal 200 Besuchern konnte nicht der nötige Gewinn erzielt werden, um die gebuchte Band – damals „Angle Landing“ – zu bezahlen.

    „Ich weiß keine genauen Zahlen, aber ich denke nicht, dass damals mehr als zwei Hektoliter ausgeschenkt wurden“, erzählte Nikolaus. Er war von Anfang an dabei und kann sich daher noch gut an die Entwicklung des heute so angesagten Open-Air-Festivals erinnern.

    Drittes „Rock im Wald“ 1998 mit „Stonefield“ aus Steinsfeld.
    Drittes „Rock im Wald“ 1998 mit „Stonefield“ aus Steinsfeld. Foto: Foto: U. Kind

    Trotz des miserablen Ausgangs des ersten Anlaufs wurde 1997 erneut „Rock im Wald“ angesetzt. Diesmal mit mehr Erfolg, sodass das Fest die nächsten Jahre fortgeführt wurde. „Wenn es damals nicht geklappt hätte, hätte es sich erledigt gehabt“, weiß Nikolaus. Die Veranstaltung habe sich über die Jahre hinweg langsam aufgebaut.

    Zu Beginn sei viel Mundwerbung gemacht worden, oder Bands brachten Fans mit. Erste Flyer und Plakate gab es erst nach fünf Festivals.

    2015: Barbetrieb am „Rock im Wald“-Samstag.
    2015: Barbetrieb am „Rock im Wald“-Samstag. Foto: Foto: Ulrich Kind

    Vor zehn Jahren entstand die erste Internetseite. Heute ist ein Sommer ohne „Rock im Wald“ für viele kaum noch vorstellbar. Über die Jahre hinweg hat Humprechtshausen sein Festival immer mehr ins Herz geschlossen. Allein an den Abenden helfen rund 300 Leute.

    Aber auch die, die das Fest vor über 20 Jahren ins Leben riefen sind heute noch zu großen Teilen involviert. „Von den 20 Helfern, die wir beim ersten Mal hatten, helfen bestimmt noch 15“, schätzt Nikolaus. Das unermüdliche Engagement des Dorfes ist sicherlich ein Erfolgsfaktor. Aber auch, dass die Veranstalter mit der Zeit gehen, ist in seinen Augen unheimlich wichtig. „Die ganze Veranstaltung richtet sich nach dem Umfeld – nach dem Leben“, so der 64-Jährige.

    „Rock pur bis in den frühen Samstagmorgen hinein“ gab es beim sechsten „Open-Air-Zirkus im Gemeindewald“, schrieb der „Bote vom Haßgau“ über den Auftritt von „Mad-Mixx“ 2002.
    „Rock pur bis in den frühen Samstagmorgen hinein“ gab es beim sechsten „Open-Air-Zirkus im Gemeindewald“, schrieb der „Bote vom Haßgau“ über den Auftritt von „Mad-Mixx“ 2002. Foto: Foto: Kind

    Die Live-Bands – ein weiterer großer Pluspunkt des Festivals – spielen die aktuelle Musik. Außerdem gibt es in diesem Jahr erstmalig extra vegetarische sowie vegane Gerichte.

    Aber ein Open-Air-Festival mitten im Sommer stellt immer ein Wagnis dar. Dennoch: In 20 Festwochenenden gewitterte es nur ein einziges Mal. „Aber die Leute sind dageblieben. Sie haben sich an den Ständen untergestellt und nach einer Stunde hat der Regen wieder aufgehört“, erinnert sich Nikolaus.

    Einige Besucher kommen extra aus Coburg oder dem südlichen Schweinfurter Raum, um „Rock im Wald“ in Humprechtshausen mitzuerleben. Viele von ihnen, so glaubt Armin Nikolaus, seien Stammgäste. Denn er weiß: „Wer einmal kommt, kommt wieder.“

    www.rockimwald.com

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