Mohammed ist Moslem und trinkt keinen Alkohol. Und dennoch weiß er nun in etwa, wie es sich anfühlt, mit 1,3 Promille durch die Welt zu laufen. Wie fast 200 andere Schülerinnen und Schüler der Berufsschule Haßfurt nahm er am Verkehrssicherheitstraining des ADAC teil. Im Mittelpunkt stehen bei solchen Besuchen des Verkehrsclubs die Themen Alkohol, Medikamente und Drogen in Zusammenhang mit der Verkehrssicherheit. Die meisten Berufsschüler haben bereits Erfahrungen mit Alkohol gemacht. Manche sind stolz auf ihren Alkoholkonsum, andere trinken nur gelegentlich. Indes: David Paupelmann erhält interessanteste Antworten, wenn er zu Beginn seiner Vortragsstunde nach dem Trinkverhalten der jungen Leute fragt. Die Berufsintegrationsklasse der Asylbewerber fällt da etwas aus dem Rahmen – neun von 16 sind Nicht-Trinker, diese Quote ist ausgesprochen selten. Das liegt einerseits am Glauben (doch nicht jeder Moslem verzichtet durchgehend auf Alkohol). Und andererseits mögen manche in der Runde die Verhaltensänderung nicht, die Alkoholgenuss mit sich bringt. „Man vergisst, was man gesagt oder getan hat“, sagt Almaz. Und einige werden auch nach dem Zurücklegen des Parcours nachdenklich. Die Schulleitung der Heinrich-Thein-Berufsschule und der Ortsclub Haßfurt des ADAC sind überzeugt, dass diese hautnahe Erfahrung wichtigen Einfluss auf die jungen Leute und ihr Trinkverhalten haben kann. Deshalb unterstützt die Ortsgruppe Haßfurt das Projekt „Sicherheitstraining auf dem Stundenplan“. Im Bild: Mit Rauschbrille muss Liibaan schon ganz genau hinschauen, um den Parcours bestehen zu können.
HAßFURT