Auf der Bühne standen Gundelrebe, Brennnessel, Knoblauchrauke und Wegerich. Mittlerweile alles leichte Übungen für die 21 Kräuterführerinnen und zwei Kräuterführer. An zehn Arbeitstagen hatten sie sich den Wildpflanzen mehr als 40 Stunden in ihrer Freizeit gewidmet, hatten von Diplombiologin Kornelia Marzini gelernt, wie das System und der Bau der Pflanzen funktioniert, wie Wildgemüsearten und Wildkräuter bestimmt werden. Auf Exkursionen sind sie durch Wildäcker und Waldraine, durch Flur und Feld im Steigerwald und in den Haßbergen gestreift und haben Bestimmungsübungen absolviert.
Mit viel Eifer haben sie sich ihr persönliches Herbarium angelegt. Vor allem aber ging es um Inhaltsstoffe, Verträglichkeit und den gesundheitlichen Wert sowie die Verwendbarkeit der Kräuter (wir berichteten).
Wie Karl-Heinz Suhl von der ländlichen Entwicklungsgruppe in Bad Neustadt feststellte, ging es bei dieser Fortbildung nicht nur um ein Schwelgen in Tradition, Botanik, in Küche und Natur, sondern gleichzeitig um die Fähigkeit, die touristische Dienstleistung für Wanderer, Urlauber und verschiedene Gruppen zu erlernen. Der Kurs bietet somit die Chance, über eine Zusammenarbeit mit Tourismus, Naturpark und Gastronomie interessierte Personen mit Führungen Natur und Heimat unserer Region näher zu bringen.
Wie gut das Thema ankam, sieht man nicht nur daran, dass die meisten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchhielten, sondern auch daran, dass viel politische Lokalprominenz den neuen Kräuterweibli und -männli die Reverenz erwiesen. An der Spitze Bundestagsabgeordnete Dorothee Mantel, die sich sehr interessiert am Wissen der neuen Kräuterführer zeigte und die Zertifikate übergab. Mit dabei auch Bezirkstagsabgeordneter Siegfried Kerker und die Bürgermeister Werner Schneider und Oskar Ebert.
Mit dem Hofschoppenfest auf dem Schmitt'n Hof, der mit Kräutergarten und Wildacker zur Schulungsstätte avisierte, wurde eine gute Wahl getroffen, konnte doch gleich Werbung für Kräuterführungen gemacht werden. Zudem war auf dem gleichzeitig stattfindenden Bauernmarkt der Selbstvermarkter auch noch ein Kräuterstand vertreten.
Ökologisch durchaus in den Rahmen passend war zudem die Ausstellung von neuen Heizungsarten, die sich mit neuen Energielösungen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holzschnitzel oder Pellets beschäftigte. Präsentiert wurde die neue Technik von der Firma Scheuring & Ullrich aus Ostheim.
"Mit Tradition und neuen Ideen für die Zukunft der Natur" - das Motto von Erwin Schmitt wurde ihm Rahmenprogramm des Hofschoppenfestes mit einer Esels- und Kräuterwanderung und mit Kutschfahrten durch den Steigerwald bestens herübergebracht. Klar aber auch, dass die Unterhaltung mit diversen Kapellen genau so wenig zu kurz kam wie die Versorgung durch die heimische Küche.
Die Zertifikate erhielten: Alexandra Bär (Königsberg), Helga Bäuerlein (Rauhenebrach), Michael Firsching (Donnersdorf), Hildegund Fischer-Giebfried (Ostheim),Christa Grübert (Rentweinsdorf), Erika Hackenberg (Traustadt), Renate Hau (Ostheim), Irmgard Herold (Oberschleichach), Beate Hofmann (Würzburg), Vera Käb (Königsberg), Bernadette Klug (Oberschwappach), Anni Kriegebaum (Obereuerheim), Maria Koch (Burgpreppach), Traudi Oppelt (Wohnau), Sandra Pfister (Michelau), Anneliese Reining (Aidhausen), Gertrud Reitz (Oberaurach), Rita Riedl (Donnersdorf), Elisabeth Schertel (Knetzgau), Erwin Schmitt (Wohnau), Stefanie Schmitt (Wohnau), Birgit Schwab (Nassach), Heike Wolf (Donnersdorf).