Ein neues Gesicht im Gemeinderat des Marktes Maroldsweisach: In der Jahresschlusssitzung leistete Heidi Müller-Gärtner ihren Eid ab. Als Nachrückerin auf der Liste der Jungen Union Maroldsweisach nimmt die 33-jährige Erzieherin aus Allertshausen den Platz von Johannes Höhn (Wasmuthhausen) ein. Dieser geht für einige Jahre beruflich in die USA und hatte deshalb ein Rücktrittsgesuch eingereicht. Da er am Montag nicht dabei sein konnte, soll Höhn an einem anderen Sitzungstermin verabschiedet werden.
Kuriosum am Rande: Durch die Neubesetzung sind nun zwei Generationen einer Familie in dem Gremium vertreten. Im Gegensatz zu seiner Tochter gehört Helmut Berwind (Hafenpreppach) jedoch der SPD-Fraktion an. Allerdings war auch er vor gut zwei Jahren in den Gemeinderat nachgerückt. Damals hatte Elisabeth Endreß ihr Amt aus gesundheitlichen Gründen aufgeben müssen.
Die Probleme „gemeinsam anpacken“: Mit diesem Appell schloss Bürgermeister Wilhelm Schneider seinen Jahresbericht. „Die Entwicklung wird nicht einfacher werden“, sagte er vor allem mit Blick auf die Prognosen zur Bevölkerungsstruktur. Die beste Lösung ist offensichtlich – offensichtlich klar, aber offensichtlich auch schwierig: „Wir brauchen einfach mehr Kinder.“
Kinder für den Schulstandort
Das ist übrigens auch die wichtigste Voraussetzung, um Maroldsweisach möglichst lange als Standort der Mittelschule zu erhalten, wie Schneider in diesen Tagen immer wieder betont. Bei seinem Rückblick am Montag meldete er persönliche Vorbehalte gegen eine mögliche Zusammenlegung von Mittel- und Realschulen, wie sie Landrat Rudolf Handwerker für denkbar hält. „Das wäre möglicherweise für uns der Todesstoß“, sagte Schneider. „Ich gehe davon aus, dass dann nur die Realschulstandorte überleben“.
Als weitere Herausforderung nannte Schneider die Energiewende mit ihren neuen Formen. Dabei sei klar: Es werde immer Widerstände gegen die eine oder andere Form geben.
Im Energiesektor liegen seiner Ansicht nach aber auch Chancen, ebenso wie im Tourismus. Chancen, einer Entwicklung zu begegnen, „die nicht unbedingt für das flache Land spricht“.
Für Maroldsweisach ist zwar nach einem „wirtschaftlich sehr schwierigen Jahr“ etwas Entspannung in Sicht. Aber die nächsten Großprojekte werfen schon ihre Schatten voraus. Neben der Sanierung der Kläranlage in Junkersdorf, an der Pfaffendorf und Altenstein angeschlossen sind, steht mittelfristig die Sanierung des Kanalnetzes in den übrigen Gemeindeteilen an. Allein die Kosten für die Kamerabefahrung, durch die der momentane Zustand erfasst werden soll, werden auf 130 000 bis 150 000 Euro geschätzt.