„Die Digitalisierung ist auf dem Vormarsch und wir dürfen uns dem nicht verschließen“, sagt Bürgermeister Günther Werner. So hat die Stadt Haßfurt mit finanzieller Unterstützung des Freistaates Bayern am Dienstag zwei Hotspots im BayernWLAN am Marktplatz und am Reisemobilstellplatz am Festplatz Gries freigeschalten.
Als Bürgermeister Günther Werner am Donnerstag zum Marktplatz kommt, führt er an seinem Tablett vor, wie leicht der Zugang zum kostenlosen WLAN-Netz ist. „Verbindungen aufrufen, BayernWLAN antippen und sich verbinden lassen“, sagt er. „Es sind keine Passwörter und keine Anmeldedaten erforderlich, eine Registrierung ist nicht nötig und der Jugendschutz ist durch Filter garantiert. So kann jeder kostenfrei, sicher, unbegrenzt und anonym im Internet surfen.“ Künftig soll der Nutzer, der sich mit diesem Netzwerk verbinden lässt, auch gleich zur Homepage der Stadt Haßfurt gelangen. Gefördert wurde das Projekt, dessen Leitung Stefan Göb von der Stadtverwaltung übernommen hat, durch den Freistaat. Denn er wird das erste Bundesland mit eigenem WLAN-Netz. Bis zum Jahr 2020 werden an die 40 000 Hotspots in dem Netzwerk kostenfrei zur Verfügung stehen. Die notwendige Koordination dieses Aufbaus und des anschließenden Betriebs übernimmt das BayernWLAN-Zentrum Straubing als Dienststelle des Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung. BayernWLAN liegt ein Rahmenvertrag zugrunde, der nach einer europaweiten Ausschreibung mit der Firma Vodafone GmbH abgeschlossen wurde. Nach diesem Vertrag sind alle Behörden des Freistaats – wenn sie freies WLAN einrichten – verpflichtet, sich aus diesem Rahmenvertrag zu bedienen.
Ein Jahr Planung
„Ich habe bereits im Dezember 2017 angeregt, uns an diesem Projekt zu beteiligen“, sagt Bürgermeister Günther Werner. Doch die Vorarbeiten – darunter die Standortsuche, das Ausmessen der Plätze, die Verlegung des Internetanschlusses durch einheimische Elektrofirmen zusammen mit dem Rechenzentrum des Stadtwerks und das Setzen der Wireless-Access-Points durch Vodafone – haben ein ganzes Jahr in Anspruch genommen. Rund 4000 Euro hat die Stadt für die Einrichtung der beiden Hotspots investiert; Geld, das sie vom Freistaat erstattet bekommt.
Stadt zahlt die laufenden Kosten
„Lediglich die laufenden Kosten für den Internetanschluss in Höhe von 39 Euro pro Hotspot muss die Stadt finanzieren“, berichtet Stefan Göb. Die Stadt muss die Hotspots mindestens ein Jahr lang anbieten. „Dann können wir überlegen, ob es günstigere Möglichkeiten gibt“, sagt der Bürgermeister.
Interessant sind die beiden Hotspots besonders für Menschen, die sich keine Mobilfunkflatrate leisten können. Aber auch der ländliche Raum und touristische Regionen sollen davon profitieren. Zumal das BayernWLAN als vertrauenswürdiges Netzwerk wiedererkannt wird und sich ein Smartphone automatisch wieder damit verbindet, wenn es sich im Sendebereich eines Hotspots befindet. Zudem übernimmt der Provider die Störerhaftung und tauscht Hardware gegebenenfalls vor Ort aus. Auch zeigt die Website alle Hotspots auf einer interaktiven Karte und kann den Nutzer zum nächsten Hotspot führen.
Der Hotspot auf dem Eiscafé und Bistro Bassanese deckt den gesamten Marktplatz ab, während der Hotspot auf dem Dach des WC-Gebäudes am Gries den gesamten Festplatz abdeckt. Dass die Wahl der Stadt Haßfurt auf diese Standorte fiel, erläutert Stefan Göb: „Zum einen wurde ein WLAN von den Gästen, die mit dem Reisemobil nach Haßfurt kommen, stark nachgefragt. Zum anderen ist der Marktplatz der Treffpunkt in Haßfurt.“
Weitere Hotspots sind derzeit nicht geplant, zumal der Freistaat Bayern nur die Einrichtungskosten für zwei Standorte fördert.