Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Haßberge
Icon Pfeil nach unten
Haßbergkreis
Icon Pfeil nach unten

PFARRWEISACH: Wie Kinder Gehörtes visualisieren

PFARRWEISACH

Wie Kinder Gehörtes visualisieren

    • |
    • |
    Gertrud Iffland (Mitte) erläutert den Anwesenden das mannigfaltige Material, welches in den Kindertagesstätten zum Thema „Buchstaben und Lesen“ angeboten wird und zur Verfügung steht.
    Gertrud Iffland (Mitte) erläutert den Anwesenden das mannigfaltige Material, welches in den Kindertagesstätten zum Thema „Buchstaben und Lesen“ angeboten wird und zur Verfügung steht. Foto: Jens Fertinger

    Genau zwei Dutzend Interessenten konnte die Vorsitzende des Kreisverbands Ebern, Birgit Finzel, bei der jüngsten Veranstaltung des BLLV im Pfarrweisacher Kindergarten „Pfiffikus“ am Mittwochnachmittag willkommen heißen, wobei wieder die Mehrheit der Teilnehmer aus dem Bereich der Kindertagesstätten zu finden war.

    Ziel der Zusammenkunft war der Austausch von Ideen zum Thema „Buchstaben und Lesen“. Vom Kindergarten „Pfiffikus“ hatten sich dazu die Leiterin Gertrud Iffland und Kathrin Lurz Gedanken gemacht, seitens der Lehrkräfte referierte Kathrin Ziegler-Wadas von der Eberner Grundschule.

    Nach einer heiteren Vorstellungsrunde erläuterte Frau Iffland, dass es zunächst so schien, als hätte der Kindergarten mit Buchstaben beziehungsweise Lesen nur wenig zu tun. Bei näherer Betrachtung stellte man aber fest, dass „wir im Kindergarten dazu die Vorarbeit leisten: Das Grundgerüst und die Grundlagen müssen stimmen, damit die Kinder die Buchstaben, das Lesen und Schreiben lernen können.“

    Zu dieser Vorbereitung gehört zu allererst die Sprache, denn das Kind muss sprachlich fit sein, um Buchstaben schreiben oder auch lesen zu können. Kinder hören Sprache und sehen die Schrift. Die gleichzeitig schriftliche und sprachliche Entwicklung in den ersten sechs Lebensjahren führt zu einer Verbindung zwischen diesen beiden Sinnen.

    Wenn diese geknüpft sind, kann das Kind das, was es hört, auch sehen. Es stellt sich ein gehörtes Wort visuell vor: am Anfang in Bildform und später auch in Schriftform bzw. in Buchstaben. Nicht unwichtig ist es, das Interesse der Kinder zu wecken an Büchern, Geschichten und Geschriebenem, indem sie „lesen“ spielen und so tun als ob.

    Sie müssen Gelegenheiten erhalten, dies auszuprobieren, und so wächst ihr Interesse an der Schrift, den Buchstaben und somit auch am Lesen. In den Kindergärten findet sich unzähliges Material zum Thema Buchstaben und Lesen.

    Einige ausgewählte Spiele wurden danach im Nebenraum von den beiden Erzieherinnen des Kindergartens „Pfiffikus“ den Anwesenden vorgestellt, und diese waren mit Feuereifer dabei, vor der Kaffeepause alte und neue Angebote auszuprobieren.

    Schwerpunktmäßig befasste sich Kathrin Ziegler-Wadas im zweiten Teil mit dem Thema „Einführung von Buchstaben“. Dabei stellte sie die sinnvolle Abfolge vor, wie die ABC-Schützen derzeit in der ersten Grundschulklasse an die Buchstaben herangeführt werden. Die Schüler sollen den jeweiligen Buchstaben auditiv und visuell identifizieren können, sich die Lautbildung bewusst machen und die Schriftzeichen dem Laut zuordnen können.

    Durch optische, akustische, taktile und schreibmotorische Übungen werden die Laut-Buchstaben-Kenntnisse gesichert. Die Einführung geschieht eingangs mit akustischen Übungen (reale Gegenstände, Bildkarten, Lage des Lautes erkennen), gefolgt von schreibmotorischen Aufgaben (Buchstaben nachspuren, auf Kreppband nachfahren, mit Kreiden auf große Papierrollen schreiben). In einem weiteren Schritt wird der neue Buchstabe geknetet, mit Pfeifenputzern geformt, mit Papierschnipseln auf ein Blatt geklebt usw.

    Das erklärte Ziel ist dann erreicht, wenn die Schüler den Buchstaben in der Fibel und anderen geeigneten Büchern oder Ähnlichem lesen können. Die Referentin hatte – ebenso wie die Erzieherinnen – vielfältiges Material mitgebracht und gab wertvolle Tipps zum Thema, sodass abschließend noch ein reger Austausch stattfand.

    Am Schluss waren sich alle Teilnehmer einig, dass die Veranstaltungsreihe „Kindergarten und Grundschule – Hand in Hand“ 2018 eine Fortsetzung finden sollte.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden