Ein bisschen hat Rosemarie Müllers Bruder Manfred schon nachgeholfen, als sich vor über 50 Jahren Heinrich Hirt und Rosemarie das erste Mal trafen. Beim Hofheimer Sportverein, so erinnern sie sich, hat es dann auch gefunkt.
Am Freitag feierten Heinrich und Rosemarie Hirt ihre Goldene Hochzeit. An einem Freitag, dem 22. August 1969, wurden sie vom damaligen Bürgermeister Willy Moritz standesamtlich getraut, am Samstag, 23. August 1969, ging es mit Pfarrer Philipp Heußlein in der Hofheimer Stadtpfarrkirche St. Johannes mit Gottes Segen endgültig in den Hafen der Ehe.
Nach einem zünftigen Polterabend zogen die beiden zunächst zur Familie Hofmann, nach vier Jahren konnte das Ehepaar in die eigenen vier Wände in der Lendershäuser Straße ziehen. Hier leben die Jubilare heute noch glücklich und gesund miteinander, teilen sich die Gartenarbeit, die handwerklichen Dinge erledigt Heinrich Hirt.
Er kennt fast jeden Kniff
Als gelernter Installateur kennt er fast alle Kniffe, wie man ein Haus in Stand hält. Bei der Firma Eisen Volk begann seine berufliche Laufbahn, nach sieben Jahren wechselte er nach Schweinfurt zur Firma Stamm, bevor er in Hofheim zu Rosenthal kam. Dort blieb er bis zum Ruhestand.
Rosemarie Hirt ging nach dem Besuch der Schule zur Ausbildung zum Friseursalon Jehnes nach Königsberg. Sie erinnert sich: „Früher war das ,Hofheimerle‘ noch eine Dampflok mit Abteilen, es hielt in Rügheim und Königsberg.“ Es geleitete sie jahrelang zur Arbeit und zurück.
Als 1971 und 1975 die Söhne Thomas und Andreas die Familie komplettierten, begann für Heinrich Hirt ein weiteres Kapitel seiner gesellschaftlichen Präsenz. Zunächst wurde er Vorsitzender des Elternbeirates im Kindergarten, danach folgte die gleiche Position in der Grund- und Hauptschule.
Freude hatten die beiden gemeinsam mit ihrer Clique von meist zehn bis zwölf Personen bei ihren alljährlichen Jahresurlauben in den Süden Frankreichs. Saintes-Maries-de-la-Mer an der Côte d?Azur war das Lieblingsziel, man liebte den Wein, das Boule-Spiel und vergnügte sich mit Würfelspielen. Bei den Erinnerungen strahlen sie mit ihren Gästen und Gratulanten um die Wette. Jeder hat wohl sein eigenes Geschichtchen im Hinterkopf.
Bis vor vier Jahren war „Heißmangel Hirt“ in der Haßgaumetropole ein Begriff. 25 Jahre lang haben die Hirts dafür gesorgt, dass die Wäsche anderer sauber und glatt zur Verfügung stand.
Während er an den Seniorennachmittagen als Nikolaus Geschenke und Freude überbringt, ist sie besonders dem Chorgesang, dem Frauenbund-Fasching und ihren Stammtischen in Eichelsdorf und Hofheim zugetan. Heinrich Hirt war es auch, der vor ein paar Jahren die Côte d?Azur in die Haßberge transportierte: ein Boule-Club wurde ins Leben gerufen, jeden Freitag in den warmen Monaten sind sie am Tennisplatz ab 17 Uhr und werfen die Stahlkugeln passgenau um die Wette.
Aktives Vereinsleben
Dass dem Jubelpaar nicht langweilig wird, sieht man bei einem Blick auf ihre Vereinsaktivitäten. Turnen, Kegeln, Sportverein und natürlich neben den beiden Söhnen und ihren Familien auch die vier Enkel Veronika, Ferdinand, Benedikt und Joshua.
Ein ganz besonderer Auftritt zu Ehren des Paares gelang Hofheims 2. Bürgermeister Reinhold Giebfried. Neben Konzertkarten und Ehrenurkunde trug er ein eigens verfasstes Gedicht vor, er wünschte der Familie Hirt alles Gute in Reimform. (rbr)