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LKR. HASSBERGE: „Wir können es billiger“

LKR. HASSBERGE

„Wir können es billiger“

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    Derzeit reist Neubauer durch den Landkreis, nimmt an den Sitzungen der Stadt- und Gemeinderäte teil und wirbt für sein Konzept. „Wir hatten die Diskussion im vergangenen Jahr abgebrochen, weil wir sie aus dem Kommunalwahlkampf heraushalten wollten“, so Neubauer. Die in diesem Jahr neugewählten Gemeinde- und Stadträte sollten die Frage entscheiden.

    Und die scheinen der Frage nach Rücküberführung der Müllentsorgung deutlich positiver gegenüber zu stehen: Der Markt Maroldsweisach hat in der vergangenen Woche zugestimmt. Im vergangenen Jahr hatte die Marktgemeinde noch zu den Ablehnern gehört. Auch die Gemeinden Pfarrweisach und Rentweinsdorf haben dies bejaht. Positive Signale würden von vielen anderen Kommunen kommen. Abgelehnt hätte die Rückübertragung bislang nur die Gemeinde Stettfeld.

    Gebühren schwanken deutlich

    Daher wird der Landkreis in Zukunft die Aufgabe der Müllentsorgung übernehmen, meint Neubauer und zwar für die Kommunen, die dies wollen. Es gäbe keinen Zwang. Aber Neubauer glaubt, dass bei einem Vergleich der Müllgebühren der Landkreis besser abschneidet und dass nach einer Weile auch die Gemeinden dem Verbund beitreten, die sich noch nicht überzeugen ließen.

    Derzeit schwanken die Gebühren zum Teil deutlich für das Standardgefäß von 60 Litern bei zweiwöchentlicher Leerung im Jahr für den 4-Personen-Haushalt. In Gädheim müssen die Bürger 145 Euro bezahlen, in Kirchlauter dagegen 179 Euro. Neubauer glaubt, dass er die Leistung für 140 Euro anbieten kann.

    Der Grund, dass der Landkreis weniger verlangt, dafür sieht Neubauer vor allem in Einsparungen in der Verwaltung. Derzeit kümmert sich jeder der 26 Gemeinden selbst darum, schließt Verträge mit den Müllentsorgern ab und bestimmt das Leistungsprofil, was die Bürger für ihre Gebühren erhalten. Dies unterscheidet sich beispielsweise dadurch, dass manche Extra-Müllsäcke für Familien mit Neugeborenen zur Verfügung stellen.

    Probleme sieht Neubauer nur beim Grünschnitt. Dort seien die Unterschiede bei den Gemeinden am deutlichsten. Es gäbe Gemeinden, die ein komfortables System mit einer Kompostieranlage aufgebaut hätten, bei anderen gäbe es nur einen Container im Wertstoffhof. Aber auch dies ließe sich nach Ansicht von Neubauer lösen. Bestehende Verträge würde der Abfallwirtschaftsbetrieb übernehmen.

    Als „falsch“ bezeichnet Neubauer die in einem Kommentar in dieser Zeitung geäußerte Meinung, dass bei der Rücküberführung die heimischen Müllunternehmen die Zeche werden zahlen müssen. Vielmehr seien sowohl die Gemeinden – wenn sie weiter entsorgungspflichtig bleiben wollen – als auch der Landkreis, wenn er diese Aufgabe übernimmt, an das Vergaberecht für öffentliche Aufträge gebunden.

    Öffentliche Ausschreibung

    Das bedeutet, dass die Müllabfuhr-Aufträge öffentlich ausgeschrieben werden müssen. Dies gelte für beide – für den Landkreis wie für die Kommunen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb hätte aber viel Erfahrung bei diesen Ausschreibungen. Die örtlichen Entsorgungsunternehmen werden deshalb eine gute Chance haben, kündigt Neubauer an.

    Ad acta gelegt würde mit der Rückübertragung auch das System der gemeindlichen Müllverwiegung, dass es bisher gibt. Bislang wird der Restmüll inklusive Sperrmüll von einer Gemeinde gewogen und demnach errechnen sich die Gebühren. Doch es hat sich laut Neubauer gezeigt, dass die Anreize auf Einsparungen den Aufwand nicht rechtfertigen. „Wir brauchen es dann nicht mehr“, sagt er.

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