Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Haßberge
Icon Pfeil nach unten
Haßbergkreis
Icon Pfeil nach unten

EBELSBACH: Wo es den ersten Sarg ohne toten Winkel gibt

EBELSBACH

Wo es den ersten Sarg ohne toten Winkel gibt

    • |
    • |
    Die Synchronschwimmer des Pfarrgemeinderats in ihrem Pool.
    Die Synchronschwimmer des Pfarrgemeinderats in ihrem Pool. Foto: Foto: Günther Geiling

    Pfarrer Volkmar Gregori verlässt Gleisenau und der katholische Pfarrer übernimmt zusätzlich die evangelische Gemeinde und baut sich ein Rusin-Zentrum in Ebelsbach. Flaute beim Kirchenbesuch allerorten, polnische Bioäpfel gegen so manche Krankheit und der erste Flugtaxi-Bahnhof deutschlandweit. Solche Neuigkeiten mit viel Lokalkolorit präsentierten die Faschingsnarren den Besuchern beim traditionellen „Pfarrfasching“ im Ebelsbacher Pfarrsaal.

    „Der Pfarrfasching ist Ebelsbach beliebteste Büttensitzung. Der Unterschied zum bekannten Franken-Fasching ist nur der, dass wir keinen Michel Müller haben, aber deswegen ist doch der eine oder andere Drecksack da“, meinte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Claudia Reinwand und gab so einen Vorgeschmack auf den Auftritt von 60 Akteuren, die ein abwechslungsreiches Programm und Büttenreden vom Allerfeinsten boten, musikalisch unterstützt von der „Einmann-Bigband-Johannes Eirich“ sowie den Moderatoren Martin Wasser und Florian Mayer.

    Auch der evangelische Pfarrer zeigte sich in der Bütt und stellte die „Kirchenmaus“ (Claudia Reinwand) aus dem Gotteshaus vor, die einige Geschichten auspackte. Sie hatte das Gespräch von drei Frauen über den schlechten Kirchenbesuch belauscht. „Bei uns in Ebelsbach waren letztens nur vierzig Leute drin.“ „Pah, du solltest mal zu uns in die Steinbacher Kirche gehen. Wir sind manchmal nur zehn“, meinte die andere. Die dritte aus Schönbach: „Fragt mich lieber nicht – ich lauf immer rot an, wenn der Pfarrer von geliebte Gemeinde spricht.“

    Zum Abschied von Pfarrer Gregori wusste sie schon genau, „unser Pfarrer Rusin übernimmt zusätzlich Gleisenau. Er hat schon die heiligen Länder missioniert, ganz klar, dass er es jetzt auch mit den Protestanten probiert. Gelebte Ökumene nennt man das. Das macht uns Katholiken ganz besonderen Spaß.“

    „Sechs Mann einer Feuerwehr, die aus der Herrensteige kamen her, die unerschrocken dazu neigen, auf das Niveau herabzusteigen, auf dem der Pfarrfasching sich bewegt und das man hier in Ebelsbach pflegt. Wir sind vor diesem Publikum erschienen, obwohl wir besseres verdienen. Doch Publikum von hoher Qualität, ist in Ebelsbach dünn gesät bzw. gibt es nicht, wofür auch dieser Saal hier spricht.“ Diese „Feuerwehrkapelle von Ebelsbach“ besteht nur aus der Familie Reinwand, in der jedes Mitglied ein anderes Blasinstrument spielt. In Ebelsbach tue sich ja eigentlich mehr, natürlich alles dank Patrona Bär. „Der erste Flugtaxi-Bahnhof mit Abflugsteig, für sowas war schon lange Zeit.“ Und: Gewohnt charmant und immer voll da – unsere Doro ist doch klar. Immer schön, erotischer und frischer – fast schon wie Helene Fischer.“

    Auch die Ministranten sorgten für Lachsalven, als sie aus ihren besonderen „Schulstunden“ erzählten. Da beschwerte sich ein Schüler: „Mein Papa macht die Hausaufgaben und ich bekomme schlechte Noten.“ Und für alle war Sexualkunde das Lieblingsfach: „Da bekommen wir keine Hausaufgaben auf.“

    Die Sportdamen kamen als „Eispingis“ und waren ihren Vorbildern zum Verwechseln ähnlich, während die Pfarrgemeinderäte sich in ihrem Schwimmbecken als ausgezeichnete „Synchronschwimmer“ präsentierten. Für mächtig Schwung sorgten drei Tanzgruppen, angefangen von den „DNC Girls United“ über die „Dance Freaks“ bis hin zu den „Bom 2 Dance“. In den „Sakristei-Geschichten“ des Magdalenenchores waren Pfarrer, Küster, Ministranten und mehr leicht wiederzuerkennen. „Ja, ja in der Sakristei, da gibt es allerlei. Da ist ein Tummelplatz, gemacht wird da viel Rabatz.“

    Plötzlich erschien Martin Wasser als „Bestatter“ in der Bütt, wies auf den Aschermittwoch, das Ende des irdischen Lebens und auf seinen Beruf hin. Er sei kein „Bestatter“ von Anfang an gewesen, sondern Banker und habe da auch Kohle zu Asche gemacht. „Jetzt mache ich mit Asche Kohle, aber uns Bestatter geht es nicht so gut, denn die Stammkundschaft bleibt aus.“ Um aus der Krise herauszukommen, gehe man neue Wege und gehe den Weg mit IKEA, was nichts anderes heiße als „Ich Krieg Euch Alle“. „So bieten wir jetzt erstmals einen Klappsarg an, der auf allen vier Seiten verspiegelt und damit der erste Sarg ohne toten Winkel ist.“ (gg)

    Die Mitwirkenden beim Ebelsbacher Pfarrfasching „Feierwehrkapelle“: Lukas, Moritz, Franz, Lorenz, Markus und Claudia Reinwand. Eispingis-Sportdamen: Daniela Beck, Sabine Beckert, Claudia Partosch, Maria Reitz, Melanie Seelmann, Petra Naumann, Beate Klarmann, Gabi Göb. Synchronschwimmer: Karin Kunzelmann, Anette Kutzner, Gabriele Wolff, Claudia Reinwand, Georg Engel, Georg Makowski mit Trainerin Daniela Kelle-Hoch. Sakristeigeschichten: Anette Kutzner, Monika Förtsch, Tanja Bühl, Margot Wittig, Claudia Reinwand, Georg Makowski, Georg Engel, Eugen Wagenhäuser mit Johannes Eirich und Hubert Eigner. Ministranten-Schulstunde: Lukas Reinwand, Lorenz Reinwand, Luca Vallot, Veronika Reitz, Uli Reitz, Niklas Beckert, David Klos. Tanzgruppe 1 DNC Girls United: Veronika Reitz, Lina Zirnsak, Adina Alija, Lani Wadas, Lilia Ziegler mit Trainer Celine Metzner. Tanzgruppe 2 Dance Freaks: Laura Müller, Emily Maier, Marie Kuharek, Emilia Griebel, Anne Escher, Rebecca Panhans, Pia Knöttmnner, Helena Strohwald, Jessica Schick mit Trainerin Eva-Maria Hochmuth. Tanzgruppe 3 Bom 2 Dance: Aneta Kalaschnikow, Tamara Scharting, Lisa Greksch, Jule Kathan, Emely Ehring, Nele Beck, Sophie Müller mit Trainerin Salome Hellwig. Kirchenmaus: Claudia Reinwand. Bestatter: Martin Wasser. Moderatoren: Martin Wasser und Florian Mayer.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden