Im Gebäude des ehemaligen Elektrofachgeschäftes Stössel in der Hauptstraße, hat sich nach dem Auszug der „Wühlkiste“ – des Trödelladens des Landkreises – einiges getan.
Wie Hauseigentümer Ralf Stössel auf Nachfrage berichtete, fanden ab Ende Oktober des vergangenen Jahres nach Vorgabe des neuen Nachnutzers der Räumlichkeiten umfangreiche Umbauarbeiten im Erdgeschoss statt. Nach den Plänen des Architekturbüros Baur-Consult (Sylbach) wurde das Erdgeschoss mit 370 Quadratmeter Fläche für eine Wohngemeinschaft mit bis zu sechs Plätzen für die außerklinische Intensivpflege behindertengerecht umgebaut.
Am vergangenen Freitag wurde das Projekt im Rahmen einer kleinen Feierstunde der Öffentlichkeit vorgestellt und erhielt von Pfarrvikar Stefan Beetz den kirchlichen Segen.
Bürgermeister Wolfgang Borst hob das Engagement und Konzept der Verantwortlichen hervor und zeigte sich erfreut, dass in der Kernstadt ein derartiges Versorgungsangebot zur Intensivpflege von Schwerstpflegebedürftigen angeboten wird.
Träger der Einrichtung ist die Firma „Die Intensivpfleger“ von Thomas Schindler und Markus Betz mit Sitz in Haßfurt und rund 60 Mitarbeitern. Beide sind ausgebildete Fachkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie und in der Arbeitsgemeinschaft Intensivpflege Nordbayern Mitglied.
Der Grundgedanke ist, dass in der Einrichtung schwerstpflegebedürftige Menschen in einem gemeinsamen Haushalt selbstbestimmt zusammenleben und von Pflegefachpersonal rund um die Uhr betreut werden. Schwerpunkt ist dabei die spezielle Form der Pflege von tracheotomierten (Luftröhrenschnitt) Menschen mit und ohne künstliche Beatmung. Dies erfordert neben einer fachlichen Qualifikation auf höchsten Niveau besondere Sensibilität der außerklinischen Intensivpfleger. Als regionaler Intensivpflegedienst ist der persönliche Kontakt mit den betreuten Menschen sehr wichtig. Der Beginn mit Intensivpflegeplätzen war im Jahre 2012 in Königshofen und es ging dann später in Königsberg weiter. Mittlerweile gibt es Ableger in Gerolzhofen und Dettelbach.
Der Standort in Königsberg wird nach Hofheim verlagert, hier startet man dann mit drei Intensivpflegeplätzen, wo im Rahmen einer Wohngemeinschaft für die speziellen Bedürfnisse der betreuten Menschen geeigneter Wohnraum für bis zu sechs Personen zur Verfügung steht.