„Wenn der Fisch beißt, dann beißt er auch mit einer Kartoffel!“, das ist eine Meinung von Wolfgang Schmitt aus Königsberg, der am 13. September beim vom unterfränkischen Fischereiverband in Kitzingen am Main durchgeführten Königsangeln den Titel des „Unterfränkischen Fischerkönigs 2020“ errungen hat.
Mit zwei Angeln und ganz einfachen Ködern gelang es ihm, den schwersten Fisch der Konkurrenz, einen 2600 Gramm schweren Karpfen, an Land zu ziehen. Er selbst hält sich für einen „alten“ Angler, der seine Angelhaken noch mit Brotteig, Kartoffeln oder Würmern bestückt ins Wasser wirft.
Es gibt inzwischen, wie er auch selbst weiß, viele moderne Lockmittel, um einen Fisch zu fangen. Die braucht er aber nicht. Dass er mit dieser Einstellung richtig liegt, zeigt sich auch darin, dass er diesen Wettbewerb schon einmal im Jahr 2017 gewinnen konnte.
Rund 90 Petrijünger waren es diesmal, die bei sehr hohen Temperaturen am Main bei Kitzingen angetreten waren. Eigentlich ist so eine große Menge von Anglern nicht so das Umfeld von „Schmitti“, wie Wolfgang Schmitt in Königsberg nur genannt wird. Denn normalerweise liebt er beim Angeln das Alleinsein.
Als absoluten Frühaufsteher zieht es ihn oft schon vor Sonnenaufgang, den er gerne beobachtet, ans Wasser, um die Faszination der Natur zu erleben. „Es ist dann ganz nebensächlich, ob ich was fange. Ich kann abschalten und die Tierwelt beobachten, Tiere, die man sonst nicht sieht!“ Hauptsächlich der Main und der Altershäuser See, an dem er auch schon Eisvögel beobachten konnte, sind seine bevorzugten Gebiete.

Natürlich freut sich Schmitti, der selbst auch gerne Fisch isst, was bei manchem Angler nicht der Fall ist, aber auch darüber, wenn ihm ein großer Fang gelingt. 2018 glückte es ihm bei Horhausen, einen 218 Zentimeter langen Waller ans Land zu bringen.
Zwar nicht so groß war der Karpfen, der ihm den Titel des „Unterfränkischen Fischerkönigs 2020“ einbrachte, aber damit schlug er alle anderen Mitbewerber aus dem Feld. Mit einem großen Pokal und der Königskette ausgezeichnet, die er für ein Jahr tragen darf, kehrte er nach Königsberg zurück, wo sich Schmitti zusammen mit einem Kollegen schon seit vielen Jahren um den Bleichdammsee an der Stadthalle kümmert. Jeden Tag schaut er mindestens einmal an diesem Teich nach dem Rechten, in dem es Karpfen, Zander, Schleien und Weißfische gibt.
Als Fischerkönig von Unterfranken hat er zudem die Aufgabe, diesen Regierungsbezirk im kommenden Jahr bei den Bayerischen Meisterschaften zu vertreten.