Der TSV Wonfurt, 1977 aus der Vereinigung des SV Wonfurt und des TV Wonfurt hervorging, feiert heuer sein 150-jähriges Bestehen. Denn während der SV Wonfurt erst 1921 gegründet wurde, bestand der TV Wonfurt bereits seit 1860. Aus Anlass des Jubiläums findet am Samstag, 17. April, ein Festkommers ab 19.30 Uhr im Sportzentrum statt.
Um bei dem Festakt die Geschichte des erfolgreichen Vereins darstellen zu können, hat sich Vorsitzender Karl-Heinz Wagenhäuser intensiv mit der Vergangenheit der beiden früheren Turn- und Sportvereine beschäftigt. Demnach riefen im Jahr 1860 Baron Freiherr Karl von Seckendorff, Johann Dietrich, Martin Lorz, Michael Thein, Georg Krohe und Michael Seufert den Turnverein Wonfurt und damit den ersten Verein dieser Art im Bezirk Haßfurt ins Leben.
Die Gemeinde Wonfurt stellte am nordöstlichen Ausgang Richtung Haßfurt einen Turnplatz zur Verfügung, damit die Vereinsmitglieder Turnspiele und Gymnastik betreiben konnten. Der Verein ließ sich 1862 beim Königlichen Bezirksamt zu Haßfurt eintragen und erwarb drei Jahre später eine Vereinsfahne.
Zum 45-jährigen Vereinsbestehen im Jahr 1905 hatte der TV 62 Mitglieder und war mit seinen Turnern bei Wettkämpfen zwischen Würzburg und Nürnberg vertreten. Der Erste Weltkrieg forderte auch vom Turnverein seine Opfer. Doch bereits 1920 wurde unter Aufbietung aller Kräfte das Gauturnfest im Schlosspark abgehalten.
Nach dem zweiten Weltkrieg scharte Vorsitzender Franz Köhler die Dorfjugend im Schlosspark um sich und unter dem Jugendtrainer Arthur Piermaier erlebte der Verein eine neue Blüte. Nach einem Rückgang des Turnbetriebs wurden in den 1970er Jahren Schülerturngruppen und eine Frauen-Gymnastikgruppe gegründet.
Karl-Heinz Wagenhäuser kann sich noch daran erinnern, dass er 1974/75 im Alter von 13 und 14 Jahren einer Turngruppe angehörte. „Damals gab es in Wonfurt noch keine Turnhalle und so mussten wir im Winter jede Woche zusammen mit Arthur Piermaier nach Hainert laufen, wo wir dann in der dortigen Turnhalle trainieren konnten.“ Erst 1976 wurde in Wonfurt eine Turnhalle mit zwei Kegelbahnen für die im selben Jahr gegründete Kegelabteilung errichtet und ein Jahr später eingeweiht.
Der Sportverein Wonfurt entstand 1921 aus der lockeren sportlichen Vereinigung „Fidele Brüder-Harmonie“ unter Vorsitz von Ludwig Schramm. Zweck des Vereins waren die Ausübung und die Förderung des Fußball-, Rad-, Wander- und Turnsports. Der Sportplatz am so genannten Backanger wurde mit viel Idealismus hergerichtet und 1922 eingeweiht.
In den Jahren 1930/31 spielte man unter dem Namen DJK Wonfurt. Als der Verein 1932 dem Süddeutschen Fußballbund beitrat, wurden 40 Mitglieder, darunter 20 Aktive, wieder unter dem Namen SV Wonfurt gemeldet. Nach der Unterbrechung des Vereinslebens durch den Krieg sammelten 1946 erfahrene Männer des SV wieder die Jugend um sich. Es entfaltete sich eine aktive Tätigkeit und der SV genoss allenthalben sportliche Erfolge.
Im Dezember 1977 vereinigten sich der SV und der TV Wonfurt zum TSV Wonfurt unter Vorsitz von Helmut Bähr. Als 1979 die Mannschaft des TSV Wonfurt in die Landesliga aufstieg, wurde rechtzeitig zum Beginn der Saison die Sportanlage mit dem neuen Fußballplatz, der Hundertmeterbahn sowie der Kugelstoß– und Weitsprunganlage ihrer Bestimmung übergeben.
Helmut Bähr und viele Helfer aus dem ganzen Dorf schufen eine moderne Sportstätte mit optimalen Möglichkeiten zur sportlichen Aktivität. Unter Regie des Vorsitzenden Paul Reitz (1982-1992) wurde 1984 die Vereinshütte erstellt. 1998 wurden unter der Regie des Vorsitzenden Hans-Peter Bähr (1992-2000) das Turnhallendach saniert, die Dusch- und Umkleideräume erneuert sowie die Fahne des TV Wonfurt aus dem Jahr 1865 restauriert.
Derzeit hat der TSV 629 Mitglieder, darunter 197 Kinder und Jugendliche, denen eine breite Palette an sportlichen Aktivitäten in den Abteilungen Fußball, Tennis, Turn- und Leichtathletik sowie Volleyball zur Verfügung steht. Ganz nach dem Motto, unter dem nicht nur das Jubiläumsjahr steht: „Sport für jedermann“.